Braunschweig. Einen Sieg zur Staffel-Meisterschaft hatten Braunschweigs Drittliga-Handballer noch benötigt. Den holten sie sich am Samstag gegen Bernburg.

Eine Viertelstunde vor Schluss leitete der Hallensprecher die Feierlichkeiten schon einmal ein Stück weit ein. „Noch 15 Minuten bis zur Meisterschaft“, rief er über die Lautsprecher in die Sporthalle Alte Waage hinein und legte bereits die Siegeshymne „Sweet Caroline“ auf, zu der das Publikum aus vollen Kehlen mitsang. Zu diesem Zeitpunkt führten die Braunschweiger Drittliga-Handballer gegen SV Anhalt Bernburg mit 21:14, und es konnte sich niemand der 800 Zuschauer vorstellen, dass die Mannschaft des MTV diesen Vorsprung noch einmal aus der Hand geben würde.

Tat sie auch nicht. In den letzten Minuten des Spiels fehlte vielleicht auch aufgrund der Partystimmung auf der Tribüne bei dem einen oder anderen Angriff die Konzentration, trotzdem war der Sieg der Braunschweiger, dieser letzte Schritt zu Platz 1 und zur sicheren Meisterschaft in der Drittliga-Staffel Nord-Ost, nicht mehr gefährdet. 25:20 stand es am Ende für den MTV, der zur Pause 11:8 gegen die Gäste aus Sachsen-Anhalt geführt hatte.

MTV-Kapitän Philipp Krause: „Das ist mega“

Damit war alles angerichtet für Partystimmung. Seit Wochen ist klar, dass die Braunschweiger an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnehmen werden, und auch am Gewinn der Staffel-Meisterschaft gab es bei dem klaren Vorsprung des MTV vor dem Tabellenzweiten Empor Rostock nur noch wenig Zweifel. Aber nun hat die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow diesen Erfolg wirklich auch fix gemacht – zwei Spieltage vor Ende der regulären Saison. „Das ist mega, mehr kann ich dazu nicht sagen. Wir haben die ganze Saison überragend gespielt. Heute war es nicht unser bestes Spiel, aber wir haben auch das gewonnen und auch recht souverän“, freute sich Kapitän Philipp Krause über den Sieg, der den Titel perfekt machte.

Kurz zuvor hatte er mit seinen Mitspielern auf dem Hallenboden im Kreis getanzt, mit den Fans das Lied „Humba Täterä“ angestimmt und zum Abschluss noch die Welle vor den Trommlern, die die Mannschaft unermüdlich angefeuert hatten, gemacht. Die Sporthalle Alte Waage war in Jubelstimmung – und das völlig zu Recht. Seit 24 Spielen sind die MTV-Handballer ungeschlagen, haben in dieser Zeit nur einmal unentschieden gespielt und in der gesamten Saison nur zwei Niederlagen kassiert. Das ist eine überragende sportliche Bilanz, die nun in der Aufstiegsrunde ihre Krönung finden soll.

Trainer Volker Mudrow: „Die Jungs können stolz auf sich sein“

„Die Jungs können stolz auf sich sein“, lobte Trainer Mudrow sein Team für diese Leistung. Angesichts des Gewinns der Meisterschaft konnte er über ein paar Schwächen diesmal auch großzügig hinwegsehen. „Das Spiel war vielleicht nicht so gut, aber die Mannschaft hat viele Spiele hintereinander nicht verloren, wir sind Erster in der Staffel Nord-Ost, haben die Meisterschaft errungen. Da kann man nur ein Kompliment machen“, sagte Mudrow.

Die gute Stimmung auf der Tribüne habe seine Spieler gegen Bernburg trotz ein paar Unkonzentriertheiten mit zum Sieg getragen. Mudrow wechselte gerade in der zweiten Hälfte viel, gab etlichen jungen Spielern die Chance, sich zu präsentieren. Vor allem einer wusste das zu nutzen. Marek Siggelkow vertrat den erkrankten Jan-Bennet Kanning auf Rechtsaußen und war gemeinsam mit Trainersohn Jan Mudrow mit fünf Toren bester Werfer des MTV. Überragend hielt aber auch Torwart Niklas Mellmann, der gleich mehrere gute Paraden zeigte und die Zahl der Gegentreffer damit gering hielt.

Zwei Liga-Spiele warten auf die Braunschweiger nun noch, am 30. Mai steigt dann das Hinspiel in der ersten Runde um den Aufstieg. Gegner wird der Tabellenzweite aus der Staffel Nord-West sein, entweder Hildesheim oder Emsdetten. Zur Vorbereitung auf die K.o.-Runde mit Hin- und Rückspiel haben die Braunschweiger also noch ein wenig Zeit. Am Samstag stand für sie nach dem Gewinn der Staffel-Meisterschaft erst einmal feiern und genießen auf dem Programm.

MTV Braunschweig: Mellmann, Wendland, Engelbrecht – Mühlenbruch (1), Bausch (2), Otto (1), Freiwald, Tzoufras (3), Krause (3/2 von 2 Siebenmeter), Wolters, Mudrow (5), Friedhoff (2), Siggelkow (5), Lietz, Hoyer, Pieles (3).