Paderborn. Eintracht Braunschweigs Verteidiger konnte nach seiner Rotsperre beim 2:1-Erfolg in Paderborn nicht nur wegen seines Tores überzeugen.
Läuft‘s bei Hasan Kurucay eigentlich immer besser während des Ramadan? „Ja, da spiele ich besser“, sagt der Innenverteidiger und grinst. Am Freitagabend hatte er gut lachen in der Paderborner Arena. Gerade hatte Eintracht Braunschweig dort den SC Paderborn mit 2:1 geschlagen – und damit eine Durststrecke von vier Partien in Folge ohne Erfolgserlebnis in der 2. Fußball-Bundesliga beendet. Und Kurucay hatte einen enormen Anteil daran.
Zwei dieser vier Duelle hatte er von der Tribüne aus beobachten müssen. Beim 1:1 gegen Hertha BSC hatte der 26-Jährige die Rote Karte gesehen. Nun kam er zurück. Und wie. Zunächst hämmerte Kurucay in der 59. Minute einen Freistoß in die Mauer des SCP. „Mein Freistoß war nicht so gut, aber ich war sicher, dass der Ball die Hand des Verteidigers getroffen hat“, sagt er.
Hasan Kurucay: Tor ist ein Bonus
Und Schiedsrichter Daniel Siebert sah das nach einem kurzen Videostudium genauso – und entschied auf Strafstoß für die Eintracht. Während der Unparteiische noch an der Seitenlinie einen Blick auf die Szene warf, hatte sich Kurucay bereits den Ball unter den Arm geklemmt. Schon beim bis dahin letzten Sieg gegen Karlsruhe am 10. Februar hatte er vom Punkt getroffen. So auch dieses Mal in Ostwestfalen.
Nach einem verheerenden Pass von Robin Krauße stellten die Paderborner den Ausgleich her, Rayan Philippe tütete aber doch noch den Sieg für die Braunschweiger ein. „Es war schön, hier drei Punkte zu holen. Natürlich ist es ein Bonus, auch noch ein Tor zu erzielen“, sagt Kurucay. Viel wichtiger aber sei gewesen, dass die Blau-Gelben Charakter gezeigt haben. Jeder hat gekämpft. „Wir waren clever und mutig mit dem Ball. So wollen wir uns präsentieren“, sagt der Verteidiger.
Eintracht Braunschweig findet in die Erfolgsspur zurück
In den vergangenen Spielen war die Leistung der Braunschweiger durchwachsen. In Paderborn zeigte die Eintracht wieder ein schöneres Gesicht – nicht ausschließlich wegen des Auswärtssieges. Kurucay hat seinen Stammplatz zurück. Und den wird der 1,87-Meter-Mann so schnell auch nicht wieder verlieren.
Kurucay ist im dänischen Odense geboren, hat türkische Wurzeln. Den Ramadan praktiziert er aus Überzeugung und in all seinen Facetten. Fasten aber ist für einen Leistungssportler nicht unbedingt zuträglich – sollte man zumindest meinen. Und außerdem gibt‘s auch Ausnahmen. An diesem Freitagabend hat Kurucay nicht gefastet, weil das Auswärtsspiel in Paderborn anstand.
Starkes Comeback von Hasan Kurucay
Danach hatte der Innenverteidiger Grund zur Freude. Nicht nur wegen seines Tores. Auch am defensiven Ende erfüllte er seine Aufgabe souverän. Während des Ramadan spielt er eben noch etwas besser. Zumindest nach eigener Aussage und der seiner Ex-Trainer. „Jeder Coach, den ich bisher hatte, hat gewitzelt, als Ramadan vorbei war und mich gefragt, wann wieder Ramadan ist. Ich denke auch, dass ich besser spiele, wenn ich faste“, sagt Kurucay und lacht.
Am 9. April ist der Fastenmonat wieder vorbei. Zwei Spiele hat Eintracht Braunschweig bis dahin noch. Kurucay wird eine wichtige Rolle im Abstiegskampf spielen – ob nun Ramadan ist oder nicht.
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