Braunschweig. Vielleicht kann Eintracht Kraft schöpfen aus der Vergangenheit, um in der Gegenwart durchzuhalten, meint Tobias Feuerhahn.
Es sei „eine willkommene Abwechslung vom Abstiegskampf“, sagte Benjamin Kessel, als er bei Eintrachts Legenden-Spiel den Platz verlassen hatte. Und er hatte Recht. Neben dem heutigen Sportdirektor der Braunschweiger wurden noch sieben weitere Ex-Spieler verabschiedet, die sich allesamt in der jüngeren Vergangenheit der Eintracht verdient gemacht haben. Die Resonanz war enorm. 14.000 Menschen waren live im Stadion dabei. Es gab Tore, Tränen und sogar Turteleien, bei einem Heiratsantrag in der Halbzeit.
Den Fans auf den Rängen wird in regelmäßigen Abständen eine Gänsehaut über den Leib gehuscht sein. Es war rundum ein Tag wie der Lieblingskuchen von Mama: wohltuend und vertraut. Ein paar Stunden Glückseligkeit – dann heißt es aber wieder: runter von der Oase der Erholung. Denn jetzt geht‘s aus der Vergangenheit wieder ins Heute. Und deshalb hatte Kessel noch einmal Recht, als er klarstellte, am nächsten Tag sofort den „vollen Fokus wieder auf den Klassenerhalt“ lenken zu wollen.
Eintracht Braunschweig: Energie aus der Vergangenheit für die Zukunft ziehen
Das ist auch bitter nötig. In Erinnerungen schwelgen bedeutet immer etwas Balsam. Schließlich dominieren im Rückblick die guten Gefühle meist die schlechten. Für die Blau-Gelben folgt nun wieder die harte Realität. Und die bedeutet: Kampf ums sportliche Überleben in der 2. Fußball-Bundesliga. Drei Spiele stehen noch an. Noch hat die Eintracht alles selbst in der Hand. Um das Ziel zu erreichen, braucht es Vollgas. Bei der 0:4-Pleite gegen den Hamburger SV am vergangenen Samstag war‘s aber eher Schneckentempo.
Vielleicht hilft diese kleine Ablenkung, diese kurze Zeitreise in eine (weitgehend) rosige Zeit. Vielleicht können Eintracht Braunschweig und seine Fans ein wenig Kraft schöpfen aus der Vergangenheit, um in der Gegenwart durchzuhalten – und damit die Weichen für die Zukunft zu stellen.
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