Braunschweig. Daniel Scherning hat nach dem 0:4 klare Worte in der Kabine gefunden. Vor dem Spiel bei Greuther Fürth waren die Vorzeichen nun aber andere.
Ein ganz kleines bisschen hatte es sich vielleicht schon angedeutet. In der Trainingswoche hatte Daniel Scherning „zwei, drei Momente“ beobachtet, „die untypisch für uns waren“. Was folgte: Eintracht Braunschweig ging gegen den Hamburger SV unter. 0:4 hieß es am Ende gegen die Hanseaten. Ein Dreier hätte einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt bedeutet. Stattdessen gab es eine Ohrfeige, die gesessen hat. Diesen Schritt wollen die Blau-Gelben nun eben mit einer Woche Verspätung gehen – am Samstag (13 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth.
Daniel Scherning legt Wert auf Kommunikation
Freilich aber lag die herbe Packung gegen die Hamburger nicht allein an der Trainingswoche. Das wäre auch zu einfach. „Wir haben auch schon Spiele gewonnen, bei denen es im Vorfeld solche Momente gab“, erläutert Eintrachts Coach, „wenn der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, kannst du vorher noch so gut oder noch so schlecht trainiert haben. Das habe ich alles schon erlebt.“
Vor der Auswärtspartie in Franken aber hatte sich trotzdem etwas verändert in den Übungseinheiten. „Diese Woche war anders als die letzte. Sie war gut“, stellt Scherning klar. Mit seinem Team gab‘s viele Gespräche, um das vergangene Spiel aufzuarbeiten. Das ist ohnehin ein Aspekt, auf den Scherning bei seiner Arbeit viel Wert legt: Kommunikation.
Deutliche Worte bei Eintracht Braunschweig
So hat er es gehandhabt, seit er im November die Geschicke in der Löwenstadt übernommen hat. Jeder soll wissen, woran er ist. Jeder soll wissen, was funktioniert hat – und was eben nicht. So läuft‘s nach Siegen und so läuft‘s nach Niederlagen.
Wobei die Wortwahl nach dem Hamburg-Spiel wahrscheinlich etwas explizierter ausgefallen ist. „Wir haben die Niederlage gegen Hamburg klar analysiert. Wir haben sehr deutliche Worte in der Kabine gefunden“, sagt Scherning. Aber was soll‘s. Abhaken und weitermachen: „Wir haben unsere Leistung nicht so auf den Platz gebracht. Das gehört zum Fußball dazu. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass dieses Spiel zum Start der neuen Woche abgehakt war. Es bringt auch nichts, das noch länger mit sich herumzuschleppen.“
Eintracht kann Rückschläge wegstecken
Oft war es bei der Eintracht in der Vergangenheit schon so, dass ihr auf den finalen Metern einer Saison die Kraft ausgegangen war. Dieses Mal soll das anders sein. Und unter Scherning haben die Löwen auch schon gezeigt, dass sie Rückschläge wegstecken können. Nach dem Motto: Mund abwischen und weitermachen. Es sei nur einmal an die Vier-Spiele-Sieglos-Serie zwischen Februar und März erinnert. Auf die antworteten die Blau-Gelben mit zwei Erfolgen.
Ob das 0:4 gegen die Hamburger nun der schon fast inflationär zitierte Schuss vor den Bug war? „Das wird man sicherlich nach der Saison beantworten können“, sagt Scherning. Eines sollte jedenfalls sicher sein: Die Ohrfeige dürfte gesessen haben.
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