Braunschweig. Das Hinspiel verlor Eintracht Braunschweig durch einen Strafstoß, „der keiner war“, wie Daniel Scherning sagt. Am Samstag erwartet er Stress.

Es war sicherlich keine schlechte Partie, die Eintracht Braunschweig im Hinspiel gegen Greuther Fürth abgeliefert hat. Trotzdem ging sie mit 0:1 verloren. So ist das eben als Abstiegskandidat, hätte sich damals irgendwie als Floskel angeboten. Eine Schiedsrichterentscheidung hatte das Spiel in Richtung des Kleeblatts kippen lassen. Eine sehr fragwürdige.

Sieb hebt gegen Ermin Bicakcic ab

Oder wie Daniel Scherning es sagt: „In der ersten Halbzeit war es ein komisches Spiel, wie ich fand. Dazu kam ein Elfmeter gegen uns, der keiner war. Dabei bleibe ich immer noch.“ Armindo Sieb war in der 29. Minute in den Strafraum gezogen. Da stand Ermin Bicakcic. Und Eintrachts Verteidiger blieb auch stehen. Etwas Kontakt gab‘s an Bicakcics Hüfte auch. Allerdings erst, als Sieb längst in der Luft war.

Vielleicht war es Eisen-Ermins Ruf, der den Fürther abheben ließ wie eine verschreckte Taube, bevor es überhaupt den Hauch einer Berührung gab. Vielleicht wollte er auch einfach mal schauen, ob‘s auch so klappt mit einem Strafstoß. Und das hat es. Auf Eintrachts Bank herrschte Aufruhr. Sportdirektor Benjamin Kessel und Co-Trainer Marc Pfitzner holten sich die gelbe Karte ab.

Eintracht Braunschweigs Gegner ist unberechenbar

Es half nichts. Die Blau-Gelben verloren. Aber: Die Braunschweiger hatten gezeigt, dass sie mithalten können. Auch mit einem Team, das sich damals noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen durfte. Am Samstag (13 Uhr) steht nun im Sportpark Ronhof die Revanche an. Was Eintrachts Trainer in Franken erwartet? „Intensität, Stress, offensive Stärke“, sagt Scherning klar, fügt dann aber noch einen weiteren Punkt an: „Und eine Mannschaft, die schon weiß, in welcher Liga sie nächste Saison spielen wird.“

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Aus dem Aufstiegsrennen haben sich die Fürther als Tabellenneunter nämlich mittlerweile verabschiedet. Nach unten kann aber auch nichts mehr anbrennen. Das mache das Team von Trainer Alexander Zorniger ein Stück weit unberechenbar. „Wen stellen Sie auf? Vielleicht auch schon im Hinblick auf nächstes Jahr?“, fragt Scherning rhetorisch.

Greuther Fürth als Abstiegs-Jury

Er und sein Team hätten sich darauf eingestellt. Was den Kleeblättern ganz sicher niemand vorwerfen kann: Dass sie sich hängen lassen. Im Kampf um den Klassenerhalt sind sie nämlich ein nicht ganz unwichtiger Faktor. An sechs der finalen sieben Runden sah der Spielplan Partien gegen Teams aus den unteren Tabellengefilden vor. Darunter auch Duelle mit vier der fünf Klubs, die aktuell auf den Plätzen 14 bis 18 stehen.

Die Fürther sind ein bisschen wie eine Abstiegs-Jury, die noch einmal alle Teams auf deren Zweitligatauglichkeit prüft. Wenn es danach geht, ist die SV Wehen Wiesbaden am vergangenen Wochenende durchgefallen. Nach einem furiosen Spiel verloren die Hessen nach 2:0-Führung noch mit 3:5 gegen Greuther Fürth.

Daniel Scherning lobt Fürths Moral

Für Scherning war dieser Auftritt der Franken „ein Beleg dafür, welche Qualität sie haben. Du musst erstmal gegen eine Mannschaft, die unten drin ist und für die es um alles geht, zwei Nackenschläge mit dem 0:1 und 0:2 so verdauen.“ Dass dabei noch einem direkten Konkurrenten der Eintracht wichtige Zähler genommen wurden, war „natürlich nicht gerade von Nachteil für uns. Wir haben uns darüber schon gefreut und das sehr aufmerksam verfolgt“, sagt Scherning.

Das Hinspiel mit beschriebenem fragwürdigen Strafstoß war übrigens Schernings dritte Partie im Amt als Eintracht-Trainer. Davor hatte es damals einen Sieg gegen Osnabrück und eine Niederlage gegen den Hamburger SV gegeben. Genau wie nun in der Rückrunde.

So bleibt Eintracht Braunschweig in der 2. Liga

Danach setzte es die bittere Pleite gegen Greuther Fürth. Allerdings folgten daraufhin auch zwei Erfolge gegen Wehen Wiesbaden und den 1. FC Kaiserslautern. Der Unterschied heute: Die Braunschweiger haben die Abstiegsplätze mittlerweile verlassen. Auch wenn der Vorsprung mit zwei Punkten vor dem Relegationsrang dünn ist, haben sie den Klassenerhalt mittlerweile selbst in der Hand.

Gäbe es wieder zwei Siege gegen Wiesbaden und Lautern, würde das schlussendlich reichen. So viel zur Theorie. Die Eintracht aber ist jetzt an dem Punkt, an dem sie sich „belohnen“ möchte, wie Scherning sagt. Also warum nicht in Fürth schon damit anfangen? Dass die Blau-Gelben gegen Fürth mithalten können, haben sie schon im Hinspiel bewiesen. Dafür müssen sie ihre Stärken umgesetzt bekommen, klar. Damals aber hat nur ein Strafstoß den Unterschied gemacht – einer, der sehr fragwürdig war.

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