Wolfsburg. Der 17 Jahre alte Bennit Bröger könnte schon im Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen erstmals zum Aufgebot des VfL Wolfsburg zählen.

Eineinhalb Wochen konnte sich Ralph Hasenhüttl einen ersten Überblick in Wolfsburg verschaffen. Eineinhalb Wochen, in denen dem neuen Trainer des VfL fast die gesamte Zeit die Nationalspieler aus seinem Kader wegen der Länderspiel-Abstellungsphase fehlten. Um trotzdem mit einer vernünftigen Spielerstärke arbeiten zu können, zog der 56-Jährige den erst 17 Jahre alten Bennit Bröger nach oben. Und der offensive Mittelfeldspieler aus der U19 hat den neuen Chefcoach des Wolfsburger Bundesligisten überzeugt, zählt ab sofort fest zum Aufgebot.

Hasenhüttl über Bröger: „Er hat es sehr, sehr gut gemacht“

„Auch auf die Gefahr hin, dass Sie das größer schreiben...“, leitete Hasenhüttl die überraschende Personalie bei seiner ersten Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag in Wolfsburg ein. Dann fügte er an: „Vielleicht ist er in Zukunft immer bei uns dabei.“ Bröger, der im vergangenen Herbst sein Debüt in der deutschen U18-Nationalmannschaft gefeiert hatte, beim Vier-Nationen-Turnier in Spanien aber nicht zum DFB-Aufgebot von Bundestrainer Hanno Balitsch zählte, nutzte stattdessen die Gunst der Stunde bei den VfL-Profis.

In der Sommervorbereitung durfte Bennit Bröger bereits Profiluft schnuppern, war beim 4:0 zum Auftakt gegen eine Regional-Auswahl dabei.
In der Sommervorbereitung durfte Bennit Bröger bereits Profiluft schnuppern, war beim 4:0 zum Auftakt gegen eine Regional-Auswahl dabei. © regios24 | Darius Simka

Hasenhüttl sagt: „Ich habe ihn sofort mit dazugenommen, weil ich finde, dass er es die letzte Woche sehr, sehr gut gemacht hat. Und wenn jemand das so aufzeigt im Training, dann muss er eigentlich sofort die Chance kriegen, auch bei uns mit dabei zu sein. Und die wird er bekommen. Es kann durchaus sein, dass er am Wochenende im Kader steht.“ In der U19-Bundesliga steht das VfL-Talent bei sechs Treffern und elf Vorlagen in 20 Partien.

Talentförderung ist beim neuen VfL-Coach Programm

Bröger stammt aus dem Nachwuchs des BSC Acosta in Braunschweig, spielt seit 2020 in den Juniorenteams des VfL – und steht jetzt sogar vor dem Sprung in den Männerbereich. Was Hasenhüttl an dem 17-Jährigen schätzt? „Er hat am Ball schon super Lösungen. Und mittlerweile wissen wir ja nicht nur aufgrund der deutschen Nationalmannschaft, wie wichtig solche Spieler im Offensivbereich sind, die schwer zu greifen sind, die am Ball Lösungen haben, die gute Bewegungen haben, sich auf engstem Raum befreien können. Und das hat er uns schon die erste Woche ganz gut gezeigt.“

Der neue VfL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl hat ein Auge auf den Nachwuchs, sagt über die Wolfsburger Talentschmiede: „Wir haben hier ein paar überragende Jugendspieler.“
Der neue VfL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl hat ein Auge auf den Nachwuchs, sagt über die Wolfsburger Talentschmiede: „Wir haben hier ein paar überragende Jugendspieler.“ © regios24 | Darius Simka

Für Hasenhüttl selbst ist die Talentförderung übrigens keine Sache, die er besonders hervorheben müsste. Er betont: „Wer meine Historie ein bisschen verfolgt hat, weiß, dass ich sehr, sehr gerne auch aus den eigenen Reihen Spielern sofort die Chance in der ersten Mannschaft gegeben habe. In Southampton war ich wahrscheinlich der Trainer, der am meisten jungen Spielern die Chance gegeben hat, nach oben zu kommen.“ Der VfL-Trainer begründet: Wenn man so viel Zeit und Geld in die Talente investiere, dann sollte der Verein „davon auch profitieren. Wir haben hier ein paar überragende Jugendspieler. Und ich glaube, die sollten wir auch sehen und die sollten gesehen werden. Und wenn sie ihre Chance bei uns dann nutzen, dann sollten sie auch die Möglichkeit bekommen zu spielen.“

Wir haben hier ein paar überragende Jugendspieler. Und ich glaube, die sollten wir auch sehen und die sollten gesehen werden.
Ralph Hasenhüttl - Trainer des VfL Wolfsburg, hat ein Auge auf den VfL-Nachwuchs

Vielleicht feiert Bröger ja am Samstag nicht nur sein Kader-Debüt bei den Profis, sondern darf in der Partie bei Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr) auch das erste Mal auflaufen. Dass der neue Cheftrainer der Wolfsburger gleich zu Beginn ein so starkes Zeichen Richtung Nachwuchs setzt, wird auch die anderen Toptalente aus der VfL-Akademie freuen.