Wolfsburg. Nur noch einen Sieg braucht der VfL Wolfsburg für den sicheren Klassenerhalt. Außer es passieren gleich mehrere Bundesliga-Überraschungen.

Nach dem 2:1-Erfolg beim SC Freiburg fehlt nicht mehr viel für den Klassenerhalt des VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga. Der direkte Abstieg ist sowieso kein Thema mehr und mit einem Sieg am Samstag im Heimspiel gegen den bereits abgestiegenen Tabellenletzten Darmstadt können die Grün-Weißen den Ligaverbleib aus eigener Kraft fix machen, so die einhellige Meinung. Doch zu 100 Prozent stimmt das nicht, offiziell feiern dürften die Wölfe den Klassenerhalt am Samstag nicht. Allerdings müssten gleich mehrere Überraschungen gleichzeitig passieren, dass der VfL nach einem Sieg gegen Darmstadt noch auf den Relegationsrang abrutscht. Hier das (sehr unrealistische) Szenario, wie es für die Grün-Weißen noch gefährlich werden kann:

Die Mainzer Aufholjagd: Sollte der VfL gegen Darmstadt siegen, kommen die Wolfsburger auf 37 Punkte. Das sind neun mehr als der FSV Mainz gerade auf dem Konto hat. Wollen die 05er also den Relegationsplatz an die Grün-Weißen abgeben, müssten sie ihre drei verbleibenden Spiele gewinnen: In Heidenheim, zu Hause gegen Borussia Dortmund und am letzten Spieltag das direkte Duell gegen den VfL in Wolfsburg. Dazu wäre eine Wölfe-Niederlage am vorletzten Spieltag bei Bayern München Voraussetzung.

Das Bochum-Union-Wunder: Der VfL Bochum und Union Berlin haben beide 30 Punkte und das deutlich schlechtere Torverhältnis als die Wolfsburger. Dazu spielen die beiden Teams am nächsten Sonntag gegeneinander. Das würde das Überholen der Wölfe, wenn diese am Samstag gegen Darmstadt gewinnen, durch beide Teams zu einem richtigen Wunder machen. Das ist nur möglich, wenn sich Union und Bochum zunächst unentschieden trennen und dann ihre beiden letzten Saisonspiele gewinnen und gleichzeitig Tore gegenüber dem VfL aufholen. Im Falle der Berliner, die erst in Köln und dann zu Hause gegen Freiburg spielen, ist das schon ambitioniert. Bei den Bochumer wird es dann fast schon unmöglich. Sie müssten zu Hause den bisher ungeschlagenen Spitzenreiter Bayer Leverkusen bezwingen und anschließend in Bremen gewinnen. Und dazu elf Tore gegenüber den Grün-Weißen, die zweimal verlieren müssen, aufholen.

Das ambitionierte Gladbach-Programm: Mit einem Sieg gegen Darmstadt würden sich die Wolfsburger fünf Punkte von Borussia Mönchengladbach absetzen. Heißt für die Truppe vom Rhein, dass sie diese Punktezahl in ihren drei Spielen mindestens braucht, um den VfL am Saisonende hinter sich zu lassen. Das ist machbar, doch das Programm der Fohlen ist ambitioniert. Sie müssen als nächstes nach Bremen, dann kommt Eintracht Frankfurt zu ihnen und dann bildet ein Auswärtsspiel beim Top-Team VfB Stuttgart den Saisonabschluss. Aus diesen drei Partien fünf Punkte zu holen, ist zumindest mal keine leichte Aufgabe.

Gefahr trotz Heidenheimer und Bremer Nullrunden: Ein Dreier gegen Darmstadt würde den VfL auf ein Punkteniveau mit Heidenheim und Bremen hieven. Theoretisch sind also auch diese beiden Mannschaften noch nicht zu 100 Prozent vor einem Absturz auf einen Relegationsrang gefeit. Sollten die Wolfsburger nach dem letzten Spieltag also noch nicht gerettet sein, hätten sie bei Punkte-Nullrunden der Heidenheimer und Bremer in den letzten drei Spielen einerseits die Möglichkeit diese beiden Teams über das Torverhältnis hinter sich zu lassen. Selbst wenn sie ihre beiden letzten Saisonspiele verlieren sollten. Andererseits ist theoretisch ein ganz verrückter Ausgang möglich. Punkten Heidenheim und Bremen nicht mehr in dieser Saison und treten alle vorher beschriebenen Szenarien auch ein, würden sieben Teams mit 37 Punkten dastehen, und der VfL Wolfsburg könnte auch nach einem Sieg über Darmstadt noch durch das schlechteste Torverhältnis auf den Relegationsrang abrutschen.

Fazit: Das macht klar, wie viel zusammenkommen müsste, damit es für den VfL nach einem Sieg über Darmstadt noch einmal gefährlich wird. Mit einem Heimerfolg könnten sich die Grün-Weißen schon sehr, sehr sicher sein, dass sie die Klasse halten - egal was die Konkurrenz am Wochenende noch macht. Doch den Sieg müssen sie erst einmal holen. Sonst wird noch einmal neu gerechnet.