Woilfsburg. Die VfL Wolfsburg-Frauen spielen am Himmelfahrtstag gegen Bayern München um den DFB-Pokalsieg. Ex-VfL-Torhüterin Almuth Schult spricht.

Es sind zwei der besten Mannschaften im deutschen Frauenfußball, die am Himmelfahrstag die Klingen kreuzen und um den Sieg im Finale des DFB-Pokals der Frauen kämpfen: der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München. Die Münchnerinnen holten jüngst in der Frauen-Bundesliga zum zweiten Mal nacheinander die Meisterschaft. Die Frauen des VfL Wolfsburg haben in der jüngeren Vergangenheit so etwas wie ein Abo auf den Gewinn des DFB-Pokals. Kurzum: Ein echtes Treffern der „Gigantinnen“, das da am Vatertag in Köln steigt.

Vor selbigem hat sich Almuth Schult zu Wort gemeldet, die ehemalige Torhüterin der VfL-Frauen. Sie spricht vor dem DFB-Pokal-Finale der VfL-Frauen gegen Bayern München über das Endpiel selbst und über eine mögliche Wachablösung im deutschen Frauen-Fußball geäußert.

DFB-Pokalfinale zwischen VfL Wolfsburg und Bayern München: So schätzt Almuth Schult die Lage ein

Die frühere Fußball-Nationaltorhüterin sieht noch keinen Wachwechsel von ihrem ehemaligen Verein VfL Wolfsburg zum FC Bayern München trotz dessen zweiten Meister-Titels nacheinander. „Es könnte vielleicht der Start für eine Serie sein und vielleicht zu einer Wachablösung kommen. Aber dafür brauchen die Bayern in den kommenden zwei, drei Jahren noch mehr Konstanz»“ sagte Schult der Deutschen Presse-Agentur vor dem Duell der beiden dominierenden deutschen Teams in Köln im Finale des DFB-Pokal-Wettbewerbs aufeinander. Das Spiel der Wolfsburgerinnen, die zuletzt neunmal nacheinander den DFB-Pokal der Frauen geholt haben, läuft am Donnerstag live im TV (16 Uhr/ZDF und Sky).

Es könnte vielleicht der Start für eine Serie sein und vielleicht zu einer Wachablösung kommen. Aber dafür brauchen die Bayern in den kommenden zwei, drei Jahren noch mehr Konstanz.
Almuth Schult - Ex-Torhüterin des VfL Wolfsburg

Wolfsburgs Abwehrchefin Marina Hegering vertrat bei der Pressekonferenz am Mittwoch eine ähnliche Meinung wie Ex-VfL-Torhüterin Almuth Schult: „Zum Thema Wachablösung: Da kann man dann vielleicht mal in acht Jahren darüber sprechen, ob das denn eine Wachablösung war oder nicht“, sagte die 34 Jahre alte Nationalspielerin. Die Diskussionen zum jetzigen Zeitpunkt darum seien verfrüht.

So sieht Almuth Schult die Rollenverteilung beim DFB-Pokal-Finale VfL Wolfsburg gegen Bayern München

An diesem Donnerstag geht Schult jedenfalls von einem offenen Duell aus: „Alles kann passieren. Auch beim letzten Mal ging es gegen Bayern München ins Elfmeterschießen. Es war immer sehr, sehr knapp. Viele der Finals, die ich mitgemacht habe, sind in die Verlängerung gegangen, wenn nicht sogar ins Elfmeterschießen“, sagte die 33-Jährige. Es sei ein Tag, an dem beide Mannschaften alles herausholen. „Es ist ein 50:50-Spiel“, konstatierte Schult gegenüber der dpa. Sie hoffe, dass es ein attraktives Spiel für die Fans werde: „Dann hat der deutsche Fußball in jedem Fall gewonnen.“

Schult räumte ein, dass es für den VfL Wolfsburg in dieser und der vergangenen Saison nicht so gelaufen sei, wie es hätte laufen sollen in der Meisterschaft. «Aber die Bayern haben noch nie das Double gewonnen. Da ist der VfL Wolfsburg ihnen weit voraus.»

Anders als Schult: Wer vorm DFB-Pokalfinale zwischen VfL und Bayern schon von Wachablösung spricht

Auch habe der VfL Wolfsburg schon eine Serie von vier Meisterschaften geschafft. Das sei dem FC Bayern bislang nicht gelungen. „Und neun Pokalsiege am Stück sprechen ja auch für sich. Da muss Bayern erst einmal noch hinkommen“, sagte Schult. Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte vor dem Bundesliga-Rückspiel im März von einer „Wachablösung“ gesprochen, die der FC Bayern anstrebt.

Neun Pokalsiege am Stück sprechen ja auch für sich. Da muss Bayern erst einmal noch hinkommen.
Almuth Schult - Fußball-Olympasiegerin 2016

Schult spielte von 2013 bis 2022 in Wolfsburg. Aktuell steht die 2016-Olympiasiegerin bis zum Saisonende bei den Zweitliga-Fußballerinnen des Hamburger SV im Tor. Nach der Geburt ihres dritten Kindes im August hatte sie sich Mitte April ihrem Jugendclub angeschlossen. Was sie nach der Saison macht, lässt sie derzeit offen. Bei der EM der Männer im Juni und Juli ist Schult wieder als Expertin für die ARD im Einsatz.