Emmerthal. Die Verbandsliga-Handballer entführen beim 23:23 (9:9) einen Punkt von der TSG Emmerthal und behaupten ihren Platz im Spitzenfeld der Tabelle.

In einer dramatischen Schlussphase sicherten sich die Verbandsliga-Handballer der HSG oha am Sonntagabend bei der TSG Emmerthal noch einen Punkt. Nachdem die Hausherren 33 Sekunden vor dem Ende in Führung gingen, starteten die Harzer nach eigener Auszeit noch einen letzten Angriff. Bei dem bekam die HSG drei Sekunden vor dem Abpfiff nach Foul an Cedric Wecker einen Siebenmeter zugesprochen. Yannik Rauch trat an die Linie, blieb ruhig und verwandelte eiskalt zum viel umjubelten 23:23 (9:9)-Ausgleich.

In den 60 Minuten zuvor präsentierten sich beide Mannschaft weitestgehend auf Augenhöhe, so dass das Unentschieden laut HSG-Trainer Jens Wilfer „leistungsgerecht ist.“ „Aufgrund der Schlussphase ist es natürlich glücklich für uns“, freut sich der Coach über den Auswärtspunkt, mit dem sein Team den Platz in der Spitzengruppe festige und einen der Verfolger weiter auf Abstand hielt.

Ständige Führungswechsel

Mathis Mönnich eröffnete die Begegnung mit dem 1:0 für die Gäste (2.). In der Folge konnte sich aber keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Die Führung wechselte ständig. In der ersten Hälfte gab es daher lediglich einmal eine Zwei-Tore-Führung – David Güthers traf zum zwischenzeitlichen 5:3 für die Gäste (9.). Die Führung hatte Emmerthal aber schnell wieder ausgeglichen und legte per Siebenmeter selbst vor (13.). Bis zum Pausenpfiff ging es so weiter, beim Gleichstand von 9:9 wurden die Seiten gewechselt.

Im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild. Allerdings gab die HSG oha ab dem 11:10 durch Torben Schweidler die Führung zunächst nicht mehr aus der Hand (34.). Beim 17:14 (41.) hatte man sich sogar eine Drei-Tore-Führung erspielt. „Das war unsere beste Phase in der Partie. Wir konnten uns da etwas frei schwimmen“, berichtet Wilfer.

Kleiner Bruch im Spiel der HSG

Eine Viertelstunde vor Schluss kam es dann zu einem kleinen Bruch im Spiel seiner Mannschaft. Knapp sieben Minuten lang erzielten die Harzer keinen Treffer. „Wir haben da zu wenig Druck im Angriff entwickelt und etwas den Faden verloren. Das Spiel drohte zu kippen“, so Wilfer, der zusehen musste wie die Gastgeber die Partie drehten (18:19/52.).

Die TSG Emmerthal legte nun immer wieder vor. Fünf Minuten vor Schluss gelang Ernestas Vaicys dann sogar die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren (22:20). Wecker und Schweidler hatten aber direkt die richtigen Antworten parat und trafen innerhalb einer Minute wieder zum Ausgleich (56.).

Danach begann die dramatische Schlussphase. Zunächst sorgte Vaicys 33 Sekunden vor Abpfiff für das 23:22. Jens Wilfer nahm daraufhin noch seine letzte Auszeit. Er schwor sein Team nochmals ein, volles Risiko zu gehen. Dabei nahm er seinen Keeper raus und agierte die letzten Sekunden mit sieben Feldspieler. „Wir hatten nichts mehr zu verlieren“, so Wilfer.

Am Ende wurde das Risiko belohnt. Nach einer roten Karte gegen Vaicys starteten die Harzer einen letzten Angriff. Wecker konnte Sekunden vor der Schlusssirene nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Siebenmeter versenkte Yannik Rauch eiskalt in den Maschen zum 23:23-Ausgleich, Trainer und Spieler lagen sich in den Armen.

Zufriedener HSG-Coach

Nach Spielschluss zeigte sich Wilfer zufrieden mit Begegnung. „Die Partie war nicht immer hochklassig, es gab viele Fehler auf beiden Seiten. Die Teams haben aber auch gut in der Abwehr gestanden. Am Ende ist das Unentschieden leistungsgerecht“, so Wilfer. Sein Team ist erst die dritte Mannschaft in der Saison, die aus Emmerthal Punkte entführen konnte.

„Man muss gegen die TSG erst einmal punkten. Wir haben uns das Remis heute mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung erkämpft“, sagte der Coach, der auch einen alten Bekannten wieder in seinem Team begrüßen konnte. Max Holzapfel kehrt vom Oberligisten Sportfreunde Söhre zurück zu den Harzern. „Er ist auf jeden Fall ein Gewinn für uns“, freute sich Wilfer über die Rückkehr.

HSG oha: Berger, Bode – Ahlborn, Großkopf (2), D. Güthers (2), Gropengießer (1), Mönnich (1), Renner (1), Allershausen (1), Rauch (4/2), Mißling, Holzapfel, Wecker (5), Schweidler (6).