Herzberg. Am 18. Juni gibt die Helios Klinik Herzberg/Osterode die Auflösung ihrer Geburtshilfe und Gynäkologie bekannt - das sagen Leser in den sozialen Medien.

Traurige Nachrichten für Herzbergs Gesundheitsversorgung: Im September sollen die Geburtshilfe und Gynäkologie der Helios Klinik Herzberg/Osterode in Herzberg am Harz geschlossen werden. In einer Pressemitteilung hatte die Klinikleitung dies am Dienstag, 18. Juni, bekannt gegeben. Die Nachricht hat in den sozialen Medien kurze Zeit später bereits ein großes Echo ausgelöst. Von emotionalen Erinnerungen, über Bedauern bis hin zu Entrüstung - so diskutiert das Netz über die Neuigkeiten.

Viele Userinnen und User äußern sich auf Facebook und Instagram bestürzt über das Ende der Geburtshilfe in Herzberg am Harz und machen sich Gedanken über die zukünftige medizinische Versorgung von schwangeren Frauen im Altkreis Osterode - und den langen Anreisezeiten zu den verbleibenden Kliniken: „Also soll Frau künftig zum Kinderkriegen bis nach Northeim, Göttingen, Goslar oder gar Nordhausen reisen - echt jetzt? Das ist doch völlig absurd“, schreibt eine Nutzerin. „Die Vorstellung mit Wehen ca. 50 km nach Göttingen zu fahren ist wirklich nicht schön. Ich empfand schon die 10 Minuten nach Herzberg unter Wehen kaum machbar“, merkt eine andere an.

User befürchten große Distanzen - und eine Lücke in der Versorgung von Schwangeren im Harz

„Erst den Kindernotdienst abschaffen und jetzt auch noch den Kreißsaal und Geburtenstation - Wird auch mal überlegt, was das für eine Schwangere und frisch gewordenen Eltern/Familienmitglieder für ein Weg ist dann?! ...“ Ein weiterer User hofft: „Die Station mit dem besten Ruf in Herzberg macht zu. Hoffentlich haben die Kliniken im Radius von 50 km genug Betten und Personal zur Verfügung.“ Und eine Userin gibt zu bedenken: „Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, nicht nur die Geburtsstation, sondern auch die Gynäkologie. Das heißt, auch ohne gynäkologische Operationen.“

Andere Nutzerinnen und Nutzer wiederum mutmaßen über die Gründe - und zeigen sich wütend über den Mangel an Fachpersonal, welcher maßgeblich zu der Entscheidung geführt haben soll. „Dass Hebammen fehlen, ist ja nichts Neues. Ich habe alle meine fünf Kinder da bekommen und immer war alles super. Doch die letzte vor drei Jahren war weniger schön. Dass da Hebammen gefehlt haben, merkte man. Es war keiner da, als mein Kind kam, hätte ich auch zu Hause bleiben können. Ansonsten kann ich nicht klagen und finde es auch sehr schade“, schreibt eine Nutzerin. „Ich glaube, das liegt auch daran, dass viele mit der Geburt unzufrieden waren und durch Empfehlungen oder bei zweiter Geburt direkt in andere Kliniken gehen“, mutmaßt eine Kommentatorin. Manche User äußern auch einen gewissen Zynismus: „Das einzige, was das Herzberger Krankenhaus gut kann, macht dicht. Jetzt nur noch hin, um den Tod festzustellen.“

Emotionale Erinnerungen an gute Aufenthalte in der Klinik in Herzberg am Harz

Trotz allem Frust und der Sorge überwiegt in den Kommentaren vor allem eines: Frauen, die über ihre positiven Erfahrungen in der Station und mit dem Team erzählen - und die Schließung vor allem deshalb bedauern. So kommentiert eine Userin zu den Gründen der Schließung: „Ich bin 2013 extra 200 km gefahren, um dort entbinden zu dürfen.“ Eine andere schreibt: „Ich bin wirklich traurig über diese Nachricht. Meine beiden Kinder habe ich dort geboren und mich wirklich zu jeder Zeit gut aufgehoben und betreut gefühlt! Auch ein weiteres Kind hätte ich auf jeden Fall dort bekommen. Vielen Dank an dieser Stelle für die großartige Begleitung während der Geburt und danach! Aber was soll man tun, wenn das Personal fehlt … Wirklich eine traurige Nachricht! Ich wünsche den Mitarbeitenden, dass sie schnell eine gute neue Stelle finden.“

User wünschen dem Personal der Station alles Gute für die Zukunft

„Das ist wirklich schade. Wir haben unsere beiden Kinder dort bekommen und waren mehr als zufrieden. Leider waren wir auch mehrfach als Notfall vor Ort im Kreißsaal und immer top betreut“, erinnert sich eine Nutzerin in den Kommentaren. „Ich habe auch nur viel gehört, war ,damals‘ auch sehr zufrieden. Ich wünsche dem Personal auf jeden Fall alles Gute!“, schreibt eine weitere Leserin.

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