Bad Lauterberg. Ab November sitzen die Mitarbeiter der Bad Lauterberger Verwaltung im Haus des Gastes

Das Rathaus Bad Lauterberg bleibt in der Woche von Montag, 24., bis Freitag, 28. Oktober, mit allen Fachbereichen geschlossen. Ausgenommen ist die Touristinformation und der Bereich Stadtmarketing, Kur und Tourismus.

Grund dafür ist, dass die Verwaltung vom alten Rathaus, Ritscherstraße 6, ins Haus des Gastes, Ritscherstraße 4, zieht. Das alte, nicht barriere-freie Rathaus soll verkauft werden. Bereits vor sieben Jahren hat man erkannt, dass eine Sanierung äußerst teuer wäre – schon damals sind die Kosten auf zwei Millionen Euro geschätzt worden. Zudem sind die Unterhaltungskosten immens. „Hier kann man keine Energie sparen“, sagt Bad Lauterbergs Bürgermeister Rolf Lange (CDU) über das alte Rathaus. „Hier ist alles komplett undicht“, erklärt der Verwaltungschef und zeigt die Schrauben, die die Balkontür seines Büros geschlossen halten – bei Wind würde sie sonst aufgehen.

Vor der nun dauerhaft verschlossenen Balkontür hockt eine Reihe von Wichteln – „damit es nicht so zieht“, sagt Lange. Und seins sei noch das schönste Büro im alten Rathaus. Seine Mitarbeiter sitzen zum Teil in Räumen, die höher als breit sind, beschreibt der Bürgermeister. Auch Heizkosten könne man in dem Gebäude nicht sparen: „Die Heizkörper sind entweder an oder aus. Da ist es völlig egal, ob man sie auf Drei oder Fünf stellt.“

Im Haus des Gastes sollen Heizung und auch Beleuchtung effizienter funktionieren: mit Bewegungsmeldern und LED-Birnen. Der Bürgermeister hofft, dadurch neue, gute Mitarbeiter für die Verwaltung zu gewinnen, die unter Personalmangel leidet. „Im Haus des Gastes können wir mit schönen, hellen Arbeitsplätzen werben – mit Ausblick auf die Promenade und den Kurpark“, freut sich Lange.

Außerdem soll die Hardware – also Computer, Bildschirme, Drucker, … – erneuert werden. Am liebsten wäre IT-Spezialist Lange in voll eingerichtete Büros eingezogen, in denen die neue Technik bereits installiert ist. Daraus wird allerdings nichts. Aufgrund von Lieferverzögerungen kommen die Geräte erst im nächsten Jahr. So lange will Lange nicht mehr warten. „Wir wollen alle raus aus der Hütte“, sagt er über das Rathaus.

Der Umzug der Verwaltung bringt noch einen Vorteil mit sich: Auf diese Weise wird das Haus des Gastes belebt – und das ist eine der Bedingungen, die die Kommission gestellt hat, damit Bad Lauterberg die Kneipp-Rezertifizierung erhält.

Bad Lauterberg darf sich Kneippstadt nennen. Daran sind Voraussetzungen wie ein gepflegtes Erscheinungsbild des Ortes samt Kurpark und Kneipp-Anwendungen wie Gesundheitssport, Wanderungen und Kultur-Events geknüpft. Bei einer Überprüfung der Auflagen im September 2020 waren allerdings Mängel festgestellt worden.

Entscheidend für die Rezertifizierung ist die Modernisierung des Hauses des Gastes – und die ist nun erfolgt. „Da scheitert nichts mehr“, sagt Lange. Es fehlten nur noch Kleinigkeiten: So überlege man noch, wo genau die Touristinformation im Erdgeschoss platziert wird. Außerdem ließen einige Schilder und Bänke für den Kurpark noch auf sich warten – auch da sind das Problem Lieferschwierigkeiten. „Aber das wird uns nicht übel genommen, weil wir nachweisen können, dass die Sachen bestellt sind“, sagt der Verwaltungschef.

Wer in der Umzugswoche das Rathaus dennoch erreichen muss, kann in dringenden Fällen die Telefonnummer 05524 /853-0 wählen. Ab Dienstag, 1. November, stehen alle Fachbereiche wieder in den neuen Räumlichkeiten im Haus des Gastes, Ritscherstraße 4, zur Verfügung. Die Stadtverwaltung bittet alle Bürgerinnen und Bürger für die eingeschränkte Erreichbarkeit während des Umzugs um Verständnis.