Walkenried. Kosten reduzieren, neue Spielräume schaffen: der Gemeinderat Walkenried soll die Verkaufsliste beschließen. Diese Gebäude stehen drauf.

Das ganze Jahr 2022 hindurch hat das Thema die Vertreter der Kommunalpolitik und der Verwaltung der Gemeinde Walkenried bewegt: die Immobilien, die der Kommune gehören und deren Zukunft. Keine Zukunft haben – nach entsprechenden Vorbesprechungen in den Fachgremien – dabei mehr für die Gemeinde in Zorge die ehemalige Grundschule und das Zacharias-Koch-Haus inklusive Liegehalle, in Walkenried die ehemalige Grundschule sowie in Wieda die Tennishalle und das Rathaus.

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Sie alle sollen nach der Beschlussvorlage der Verwaltung, für die eine öffentliche Sitzung des Gemeinderates Walkenried am 15. Dezember ab 19 Uhr im Freizeitzentrum in Walkenried stattfindet, verkauft werden. Ebenfalls auf der Liste steht das Kurhaus in Wieda, dort gibt es aber zwei Optionen: entweder den Verkauf, oder aber es muss eine Nutzung des Gebäudes mit einer 90-prozentigen Kostendeckung geben.

Bewertungsmatrix für die Entscheidung erstellt

Hinter dem Beschlussvorschlag liegen Monate der intensiven Diskussion. Grundlage der jetzt erstellten Vorlage ist dabei eine Bewertungsmatrix, die zur Beurteilung der einzelnen Immobilien erstellt wurde. „Der Immobilienbestand der Gemeinde Walkenried ist stark sanierungsbedürftig. Die Kosten für die Unterhaltung steigen jährlich. Zur Kostenreduzierung und um Spielräume für tatsächlich erforderliche Investitionen zu schaffen, sollte sich die Gemeinde Walkenried von Liegenschaften, die nicht mehr für die Erfüllung von Pflichtaufgaben notwendig sind, trennen“, heißt es in der Vorlage von Bauamtsleiter Norman Walther. Der Verkaufsliste einstimmig zugestimmt hat im Vorfeld bereits der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen und Friedhöfe.

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Am 15. Dezember soll nun das endgültige Votum erfolgen – und im Anschluss entsprechende Vertragsverhandlungen zum Verkauf aufgenommen und ein Vertragsentwurf erarbeiten werden, der dann erneut dem Gemeinderat vorzulegen ist.

Politik lehnt in der Vergangenheit mehrere Immobilienverkäufe ab

Dass der Bestand an eigenen Liegenschaften reduziert werden muss, hatte Kämmerin Annika Ludwig auch mehrfach und über das Jahr verteilt bei den Haushaltsberatungen dargelegt.

Allerdings könnten einige Gebäude auf der jetzigen Liste auch bereits verkauft sein: Über einen langen Zeitraum gab es einen Interessenten, der das Kurhaus in Wieda kaufen wollte, worüber ein öffentlicher Streit entbrach. Befürworter des Kurhauses sprachen immer wieder von Fördermitteln, die für dessen notwendige und teure Sanierung genutzt werden könnten; bis heute konnten diese der Verwaltung aber nicht dargelegt werden. Der Kaufinteressent sagte schließlich ab und warb nun für einen Kauf der alten Grundschule in Walkenried, wurde hier aber wieder von Teilen der Politik ausgebremst, mittlerweile ist sein Fokus auf den Betrieb seiner Unternehmen in Bad Sachsa gerichtet.

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Auch für die Liegehalle in Wieda gab es in der Vergangenheit mehrere Kaufinteressenten, aber auch dort wurden keine weiteren Verhandlungen geführt. In Zorge hingegen haben nach wie vor mehrere Vereine Interesse am Kauf des Zacharias-Koch-Hauses bekundet, doch auch hier gestalten sich die Gespräche bislang schwierig.

FFP2-Maske ist bei der Sitzung zu tragen

Auf der öffentliche Sitzung des Gemeinderates Walkenried am 15. Dezember gilt es nun aber erst einmal abzuwarten, ob die Vertreterinnen und Vertreter aus der Kommunalpolitik dem Beschlussvorschlag folgen werden.

Interessierte Einwohnerinnen und Einwohner sind zu der Sitzung eingeladen. Es ist während des gesamten Besuches eine FFP2-Maske zu tragen. Je nach Bedarf findet zudem vor und nach der Sitzung eine Einwohnerfragestunde statt.