Osterode. Osterode startet mit einer neuen Offensive in die touristische Zukunft: Die Arbeit an einem Konzept läuft. Auch Bürger können sich einbringen.

Mit einer neuen Offensive startet die Stadt Osterode in die touristische Zukunft, nach Einschätzung der Verwaltung ein absolutes Muss angesichts der wachsenden wirtschaftlichen und imagegebenden Bedeutung dieses Themas.

Am Mittwoch hatte Bürgermeister Jens Augat zusammen mit Fachdienstleiterin Bürger, Thoskild Lätsch, und Mitarbeiterin Gabriele Schmidt, Leiterin des neu eingerichteten Fachbereichs Kultur, Stadtmarketing und Tourismus, in das Rathaus eingeladen und informierte über die neue Strategie, die von dem externen Beratungsunternehmen „Kompass“ aus Köln fachlich begleitet wird.

Bürgermeister Augat: „Müssen besser werden“

„Wir haben so viel Sehenswertes in Osterode, das herausgehoben werden kann“, sagte der Bürgermeister um festzustellen: „Der Tourismus spielte bisher nicht die zentrale Rolle, die er einnehmen sollte, da müssen wir besser werden.“

Dabei will er auch stärker den historischen baulichen Bestand Osterodes, Mitglied im Fachwerk5Eck, in den Blick nehmen. Man werde, so verdeutlichte es Gabriele Schmidt, alle Akteure, alle Leistungsträger der Stadt, die Wirtschaft, die Hotels, Gastronomie und Geschäftswelt ansprechen und versuchen, sie mit ins Boot zu holen. Natürlich soll auch die Bürgerschaft intensiv eingebunden werden.

Osterode: Präsenter werden im Harz

Mit dem Tourismus- und Destinationsmanagementkonzept wollen die Akteure Osterode attraktiver für die Touristen machen, auch vor dem Hintergrund, dass im Harz viele andere touristische Zentren wie Goslar, Braunlage und der Oberharz Besucherinnen und Besucher binden. Osterode muss sich auf seine Besonderheiten besinnen, so die Einschätzung der Verantwortlichen.

Durch die Zusammenarbeit mit der Beratungsagentur erhofft sich der Fachbereich Kultur, Stadtmarketing und Tourismus neue Impulse, die bei sich ständig verändernden Rahmenbedingungen eine neue Zielrichtung beschreiben, um den Anforderungen am Markt standhalten zu können.

Das Konzept soll im regionalen Kontext erstellt werden und die Entwicklung der Fachwerkstadt auch unter Einbeziehung von Aspekten wie Freizeit, Kultur und Stadtplanung für eine ganzheitliche Tourismus- und Destinationsentwicklung in den Fokus stellen.

Kritischer Blick auf Osterode, aber nichts überstülpen lassen

Neben der Beantwortung der klassischen Fragestellung wie die touristische Nachfrage gesteigert werden oder über welche Stärken sich die Stadt touristisch weiterentwickeln kann, soll das Beratungsunternehmen in einem sich über mehr als sechs Monate erstreckenden Projektzeitraum konkrete Maßnahmenempfehlungen für die Tourismusentwicklung der kommenden Jahre liefern und bei Pilotprojekten praktisch unterstützen. Die Berater können sich bei ihrer Arbeit auf ein Konzepten für den Harz, den Landkreis Göttingen oder das Fachwerk5Eck stützen.

Dennoch nimmt die Agentur die Destination Osterode laut Verwaltung noch einmal kritisch unter die Lupe und schafft eine ausführliche Analyse mit einem umfassenden Destinations- und Mystery-Check vor Ort, Experteninterviews und Workshops. „Die Lösungen sollen aber von uns kommen, wir lassen uns von außen nichts überstülpen“, macht der Verwaltungschef deutlich. Deshalb sollen die Bürgerinnen und Bürger Osterodes mitgenommen werden. Augat: „Die kennen sich einfach am Besten aus.“

Online-Befragung für Osteroder mit Verlosung

In einer ab sofort startenden Online-Befragung unter www.compass-tourismus.com/osterode werden Einheimische gebeten, mit einem Zeitaufwand von etwa fünf Minuten, Fragen zu beantworten, die dem Beratungsunternehmen Aufschluss über die weitere touristische Positionierung geben.

Auch über Plakate wird die Bevölkerung zum Mitmachen bei der Bürgerumfrage aufgerufen. Unter den Teilnehmenden werden Gutscheine für lokale Geschäfte verlost.

Erste Maßnahmen sollen Ende 2022 kommen

Darüber hinaus findet Mitte September ein offener Workshop statt, an dem sich Interessierte, die sich in dem spannenden Prozess der Ideenwerkstatt beteiligen wollen, einbringen. Hier können sich sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Leistungsträger aus Tourismus, Einzelhändler und Unternehmen beteiligen.

Schon Ende des Jahres, so schätzt Fachbereichsleiterin Gabriele Schmidt, werde man erste konkrete Maßnahmen zusammen mit der Agentur umsetzen können. Der Osteroder Stadtrat wird in einer Präsentation über das Tourismuskonzept informiert. „Das wird in jedem Fall ein spannender Prozess“, blickt Gabriele Schmidt auf die kommenden Monate.