Gifhorn. Lachgas hat sich zur Partydroge entwickelt. In Gifhorn können Volljährige es sogar am Automaten ziehen. Warum schreiten die Behörden nicht ein?
Ein Waren-Automat mit Lachgasflaschen neben Süßigkeiten und Einweg-E-Zigaretten sorgt in Gifhorn für Proteste. Der Stadtelternrat hat die örtlichen Behörden Anfang Mai aufgefordert, gegen die Automaten in der Nähe von einer Schule und Kita einzuschreiten und nun auch einen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschrieben. „Wir müssen uns fragen, warum der Verkauf von solch gefährlichen Substanzen in der Nähe von Kindern und Jugendlichen zulässig ist und fordern eine Überprüfung und Verschärfung der diesbezüglichen Regelungen“, sagte Christoph Fink, stellvertretender Vorsitzender des Elterngremiums, der Nachrichtenagentur dpa. Über das Lachgas aus dem Automaten hatten zuvor mehrere Medien berichtet.
![162908_961_cover.jpg 162908_961_cover.jpg](https://img.sparknews.funkemedien.de/406292682/406292682_1715601427_v1_1_200.jpeg)
Lachgas ist nicht nur in Gifhorn ein Thema
Lachgas ist als Partydroge auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zu den Niederlanden und Großbritannien wurde der Verkauf an Privatpersonen in Deutschland bisher nicht eingeschränkt. Der Betreiber des Automaten in Gifhorn verkauft die bunten Kartuschen auch in seinem Tabakladen, allerdings sowohl am Automaten als auch im Laden nur an über 18-Jährige, wie er betont. Damit gehe er über das Gesetz hinaus, sagte der Betreiber, der seinen Namen nicht in den Medien lesen will. Das Lachgas ist am Automaten nur erhältlich, wenn man sich mit seinem Personalausweis als volljährig ausweist.
Auch interessant
Neurologen warnen vor Lachgas
Von Minister Lauterbach verlangen die besorgten Eltern mehr Aufklärung über die gefährliche Partydroge in den Schulen sowie ein generelles Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige. Zudem unterstützen die Eltern die Forderung der Ärztekammer Niedersachsen, den Verkauf von Lachgaskartuschen mit mehr als acht Gramm Inhalt an Privatpersonen zu verbieten.
![Der Stadtelternrat kritisiert die Standorte von zwei Automaten, die in der Nähe von Schulen und Kindergärten Lachgas verkaufen. Einer befindet sich in der Limbergstraße, der andere am Isenbüttler Weg. Der Stadtelternrat kritisiert die Standorte von zwei Automaten, die in der Nähe von Schulen und Kindergärten Lachgas verkaufen. Einer befindet sich in der Limbergstraße, der andere am Isenbüttler Weg.](https://img.sparknews.funkemedien.de/406273138/406273138_1715778628_v16_9_1200.jpeg)
Auch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) warnte kürzlich vor dem Konsum von Lachgas, also Distickstoffmonoxid (N2O). Es sei ein Trugschluss, dass es als risikoarm gelte. Den Ärzten zufolge besteht die Gefahr von Langzeitschäden. Sie reichten von Bewusstlosigkeit durch Verdrängung des Sauerstoffs in der Lunge über Lähmungserscheinungen bis hin zu Hirnschäden.
Mehr wichtige Nachrichten aus dem Landkreis Gifhorn lesen:
- So wollen Tankumsee-Besucher auf dem Parkplatz schummeln
- Gifhorner Schwimmbad Allerwelle geräumt – das ist passiert
- Krise in Gifhorns Lebenshilfe? Betreuer rufen um Hilfe
- Erstmals FSME-Infektion durch Zecken in Gifhorn
- Aktuelle Baustellen bei Gifhorn: Hier geht‘s nicht weiter
- Eisdielen im Kreis Gifhorn: So lecker schmeckt der Frühling
Täglich wissen, was in Gifhorn passiert:
- Newsletter: Hier können Sie sich kostenlos für den täglichen Gifhorn-Newsletter anmelden.
- Podcast: Hören Sie in unseren Podcast 5nach5 rein – kurz und knapp berichten wir zur Feierabend-Zeit von den wichtigsten Schlagzeilen des Tages.
- Social Media: Unsere Zeitung bietet zudem einen Whatsapp-Kanal – und ist auf Facebook, Instagram und Tiktok vertreten.
- Abo-Angebot: Wir haben regelmäßig attraktive Angebote für unsere Plus-Inhalte. Schauen Sie doch mal vorbei – um wirklich alle Nachrichten aus Ihrer Region lesen zu können!
dpa