Vechelde. Mit dem Smartphone in der Hand sagen Azubis eines Vechelder Unternehmens dem Fachkräftemangel den Kampf an. Darum sind sie besonders.
„Erst kürzlich war ich auf der ‚vocatium‘. Dort hat fast keiner der Schüler etwas mit dem Begriff Galvanik anfangen können“, sagt Nico Schreckenberg. Der junge Mann ist bei Galvanotechnik Kessel in Vechelde Dualer Student mit dem Schwerpunkt Industriemanagement. Zusammen mit seiner Kollegin Michelle Draschner, angehende Industriekauffrau im zweiten Lehrjahr, haben sie den Profilen ihres Unternehmens in den Sozialen Medien neues Leben eingehaucht und die Internetpräsenz ausgebaut. Ihr Ziel: mit der neuen Strategie mehr Fachkräfte gewinnen und junge Leute für die Galvanik begeistern.
Was ist Galvanisieren?
Galvanisieren ist ein elektrochemischer Prozess, um unbehandelte Metalle haltbarer zu machen oder ihnen bestimmte Eigenschaften wie Leitfähigkeit zu verschaffen. Dabei wird das Teil mit Metallen wie Chrom, Kupfer, Nickel oder Zink überzogen. Diese Verfahren wird häufig für Bauteile im Maschinen- und Anlagenbau, Kraftfahrzeugbau, in der Luft- und Raumfahrt, für die Medizintechnik und Elektrotechnik benutzt.
Azubis geben Galvanotechnik Kessel ein Gesicht
„Noch 2022 hatten wir nahezu keine Social Media Präsenz. Es gab einen Facebook-Account, eine Instagramseite mit 17 Followern und eine Website“, so Schreckenberg. Anstatt einfach nur neue Stellenanzeigen auszuschreiben, wollen die Azubis nun durch mehr Internetpräsenz junge Menschen und Fachkräfte als neue Mitarbeiter für ihr Unternehmen begeistern.
Und das ziehen sie professionell auf. „Wir analysieren Kennzahlen und definieren unsere Zielgruppen“, erklärt der Student. Ein neues Format, was sich Michelle Draschner und ihr Kollege ausgedacht haben, lautet „Frage der Woche“. „Wir denken uns eine spannende Frage aus und positionieren uns an frequentierten Orten auf dem Gelände, fangen die Mitarbeiter ab und filmen sie, wie sie uns eine Antwort geben“, erklärt Draschner. Dabei würden die Mitarbeiter sogar großes Interesse an den Social Media-Plänen des Nachwuchses zeigen.
Die Übernahme der Internetpräsenz sei inzwischen ein echtes Azubi-Projekt und soll auch in Zukunft in den Händen der Auszubildenden liegen. „Wir können Eigenverantwortung übernehmen und sind frei in der Ideenumsetzung“, so Schreckenberg. Es gehe ihnen nicht um Tausende von Follower, sagen sie, schließlich bekämen Unternehmensaccounts davon meistens weniger als Privatpersonen. Dennoch sei das Ziel bis Ende des Jahres, eine Reichweite im fünfstelligen Bereich auszubauen, um noch mehr junge Menschen und Fachkräfte von dem Galvanik-Unternehmen begeistern zu können.
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