Wolfsburg. Die befürchtete Lotterie zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen wird es nicht geben. Was das für die Antragsteller bedeutet.
Das zweite Solar-Förderprogramm der Stadt Wolfsburg ist gelaufen, die erstmals einmonatige Antragsfrist ist um. Die gute Nachricht: Es wird kein Losverfahren geben! Niemand wird leer ausgehen, der einen korrekten Antrag gestellt hat. Und es gab noch eine Überraschung.
Vom 1. bis 30. April konnten Bürger Förderanträge für ihre Solaranlagen stellen. „Mit einer breiten Resonanz von insgesamt 204 eingegangenen Anträgen unterstreicht dies das wachsende Interesse der Bürgerinnen und Bürger an nachhaltiger Energiegewinnung“, gab die Stadt per Pressemitteilung bekannt und verkündete eine weitere gute Nachricht.
170.000 Euro im Photovoltaik-Förderprogramm der Stadt Wolfsburg
Das zur Verfügung stehende Förderbudget beträgt insgesamt 170.000 Euro: 150.000 Euro aus dem aktuellen Programm und 20.000 Euro Rest aus dem Vorjahr. „Von den 204 eingereichten Anträgen wurden derzeit 180 als förderfähig eingestuft. Damit ist die Förderung aller korrekt gestellten Anträge möglich und ein Losverfahren nicht erforderlich. Die entsprechenden Bewilligungsbescheide werden zeitnah verschickt“, informierte die Stadt.
Im Umweltausschuss stellte Stefan Baumgardt vom Umweltamt die Zahlen im Detail vor. 204 Förderanträge gingen ein, gefördert werden voraussichtlich aber nur 180: für 93 große PV-Anlagen, 97 Solarspeicher und 75 kleine PV-Anlagen, macht insgesamt 265 Anlagen. Dass diese Zahl höher ist als die der gültigen Anträge, liegt daran, dass mit einem einzigen Antrag die Förderung einer PV-Anlage plus Speicher beantragt werden konnte.
Wolfsburger Solar-Fördertopf für 2024 wird gar nicht ausgeschöpft
Dass voraussichtlich 24 Anträge nicht förderfähig sind, hat nach Aussage von Baumgardt den Grund, dass 15 nicht zulässig waren, 8 zurückgezogen wurden und einer noch offen ist. Insgesamt gingen 88 Anträge ein, zu denen es noch Nachfragen gab. Baumgardt: „Das war ein enormer Aufwand.“ Die Standorte der Anlagen verteilen sich aufs gesamte Stadtgebiet. Die zu installierende Leistung der geförderten Anlagen betrage 973,8 Kilowatt Peak (kWp), die mögliche Speichergröße liege bei 779,5 Kilowattstunden (kWh).
Überraschung: Es wird nicht nur kein Losverfahren nötig - sondern der Fördertopf wird nicht einmal ausgeschöpft! Wie der Umweltamtsmitarbeiter sagte, werde voraussichtlich ein Fördervolumen von etwa 153.000 Euro abgerufen, 17.000 Euro bleiben also übrig.
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Umweltausschuss erfährt Details zu Wolfsburger Solar-Förderung
Zur Premiere war der Run auf das Solar-Förderprogramm noch größer gewesen, insbesondere für große PV-Anlagen, woraus sich auch ein deutlich höherer Zubau ergab: 2023 wurden 213 Anträge gestellt, von denen die Stadt 157 ablehnte und einzelne verschoben oder zurückgezogen wurden. Im Ergebnis bezuschusste die Stadt im Vorjahr 148 große PV-Anlagen mit insgesamt 2095,55 kWp, 57 Balkonkraftwerke mit zusammen 33,82 kWp und 107 Solarspeicher. Das ergab einen geförderten PV-Zubau von insgesamt 2129,37 kWp, was zehn Prozent der bis Ende 2023 stadtweit installierten Leistung aus 2024 Solaranlagen entsprach.
Wie hoch das Gesamt-Investitionsvolumen ist, das die Förderung 2024 auslöst, blieb zunächst offen. So oder so sprach Hans-Georg Bachmann (SPD) von einer tollen Zahl, das sei eine gute Botschaft ans Handwerk. Andreas Klaffehn (PUG) lobte: „Es ist sehr positiv, dass es nicht zum Losverfahren kommt. Das zeigt uns, dass die Fördersumme gut gewählt war.“ Auf Nachfrage von Marcus Musiol (SPD) bestätigte Baumgardt, dass auch Mieter Förderung beantragten und dafür Einverständniserklärungen der Vermieter einreichten.
„Wir haben gute und bessere Erfahrungen mit dem Antragszeitraum von einem Monat gemacht“, resümierte Umweltdezernent Andreas Bauer im Ausschuss. „Das ermöglicht Nachfragen, das hat sich bewährt.“ Der erste Antrag sei am 1. April um 10.05 Uhr eingegangen, der letzte am 30. April um 23.21 Uhr, berichtete Baumgardt. „Während des gesamten Antragszeitraums gab es seitens der Stadtverwaltung keine technischen oder IT-Probleme, was zu einem reibungslosen Ablauf des Verfahrens führte“, bilanzierte die Stadt.
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