Berlin. Der fleischfressende Wurm Obama nungara breitet sich in Deutschland aus – und könnte somit eine Gefahr für Gärten hierzulande sein.

Ein kleines glitschiges Tier könnte in deutschen Gärten für Unruhe sorgen: Der fleischfressende Wurm Obama nungara gilt als „potenziell invasive Art“, breitet sich in Deutschland aus – und bedroht somit das heimische Ökosystem. Denn der fleischfressende Plattwurm frisst mit Vorliebe Kleintiere wie Schnecken oder Regenwürmer und hat hierzulande keine natürlichen Fressfeinde.

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Der braun-glitschige Wurm, der ursprünglich aus Südamerika stammt, kam laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) vermutlich als blinder Passagier auf Frachtschiffen mit Zierpflanzen nach Europa und verbreitet sich mittlerweile in Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien – und seit 2020 auch in Deutschland. Bestätigte Funde gab es in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Fleischfressender Plattwurm: Das macht ihn zu einer hartnäckigen Plage

Eine Gefahr ist der Wurm vor allem, weil er das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen kann. Denn Obama nungara ernährt sich von Regenwürmern, Schnecken und anderen kleinen Bodenlebewesen, die entscheidend für das ökologische Gleichgewicht sind. Regenwürmer etwa belüften den Boden und fördern dessen Durchmischung, während Schnecken zur Humusbildung beitragen. Fehlen diese Tiere, droht die Gefahr, dass die Bodenqualität sich erheblich verschlechtert und das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht wird.

Ein weiteres Problem: Der Plattwurm hat in Europa keine natürlichen Feinde. Er sondert chemische Abwehrstoffe ab, die ihn für andere potenzielle Fressfeinde ungenießbar machen. Zudem vermehrt er sich rasch, was ihn zu einer besonders hartnäckigen Plage macht.

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Obama nungara: Das müssen Hobbygärtner bei einem Befall machen

Hobbygärtner sollten beim Kauf von Topfpflanzen die Erde daher sorgfältig prüfen und bei einem Verdacht auf Befall – man erkennt den circa fünf bis acht Zentimeter langen Wurm an seiner bräunlichen Rückseite und einem spitz zulaufenden Kopf– die Pflanzen und die Erde sachgerecht entsorgen. Außerdem ist es ratsam, dunkle und feuchte Stellen im Garten, unter Matten, Folien oder Blumentöpfen, regelmäßig zu überprüfen.

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Wie das Magazin „Geo“ berichtet, empfehle der Naturschutzbund (NABU) außerdem, bei einer Sichtung des Wurms ein Foto von ihm zu machen und den Fund anschließend zu melden, zum Beispiel über das Fachportal „iNaturalist“. Gleichzeitig rät der NABU zu mehr Gelassenheit mit dem Plattwurm und anderen „Killertierchen“. Eine Warnung gebe es bisher nicht, betont der Naturschutzbund, und ob der Wurm den Garten tatsächlich „zum Alptraum macht“ sei nicht bekannt.