Berlin. Die sozialen Medien befinden sich weiterhin in heller Aufregung. Der Grund: Ex-Fanliebling Simon Unge. Warum auch sein Stern untergeht.

Die Welt der Twitch- und YouTube-Stars, die doch eigentlich vor allem leichte Unterhaltung bieten soll, ist im Moment alles andere als rosig. Nicht nur Anni The Duck, einst gefeierte Streamerin, hat aufgrund von Vorwürfen der Tierquälerei und psychischem Missbrauch ihren (vorläufigen) Rückzug als Content Creatorin verkündet. Auch YouTube-Urgestein Simon Wiefels, besser bekannt unter dem Künstlernamen Unge, geht in eine vorläufige Zwangspause.

Wie schon bei Anni The Duck geht es um Katzen und Manipulationen, dazu um die Insel Madeira und gekränkte Gefühle.

Aber von vorne: Bekannt wurde Simon Wiefels als klassischer Let‘s Player. Auf der Videoplattform YouTube lud er ab 2012 unter dem Namen Ungespielt vor allem Videos hoch, in dem er, alleine oder mit Freunden, das Videospiel Minecraft spielte. Es folgten Vlogs, bei denen vor allem die Person Simon Unge und dessen Leben im Vordergrund standen. Als legendär gilt eine Tour, bei der Unge, gemeinsam mit weiteren YouTube-Stars, Deutschland von Nord nach Süd per Longboard durchquerte.

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Simon Unge zog es nach Madeira, viele Influenver folgten

Schließlich wechselte er das Konzept erneut und setzte vor allem auf Livestreams auf der Plattform Twitch. Dabei spielte er nicht nur Videospiele, sondern reagierte auch auf Videos anderer Streamer. Sogenannte Reactions prägen YouTube und Twitch bis heute.

Schließlich verließ der heute 33-jährige Deutschland und ließ sich auf Madeira nieder. Er gilt in der Szene als Begründer einer Bewegung großer Influencer, die es unter anderem aus steuerlichen Gründen auf die portugiesische Insel zog. Freischaffenden aus dem Ausland winkten dort lange Zeit niedrige Einkommensteuersätze. Unge besitzt auf Madeira nach eigenen Angaben mehrere Immobilien.

Kurzzeitig zog er sich auch aufgrund mentaler Probleme aus der Öffentlichkeit zurück. Eine Weile trat er auf Twitch nur mit einem digitalen Avatar unter dem Namen „raik“ auf und produzierte plötzlich englische Inhalte. Im November des vergangenen Jahres folgte dann die Rückkehr vor die Streamingkamera, mit echtem Gesicht und als „Unge“.

Simon Unge: Das Statement, mit dem der Untergang begann

Alles also wieder normal – bis Unge sich Mitte Mai mit einem ausführlichen Statement an die Öffentlichkeit wendet. Der entsprechende X-Post ist inzwischen, wie das gesamte Profil von Unge, nicht mehr öffentlich einsehbar. Der 33-Jährige äußerte in dem Beitrag Kritik an drei Frauen. Es handelt sich um seine Ex-Freundin und zwei seiner Zuschauerinnen.

Die drei sollen ihn „massiv privat und nun auch seit einer Weile öffentlich belästigt“ haben. Die Gründe sollen persönlicher Natur gewesen sein. So soll eine seiner Fans unerwiderte Gefühle für ihn gehabt haben. Seine Ex-Freundin habe ihn zudem als „Sprungbrett für Reichweite und Geld“ verwendet, so Unge weiter. Gemeinsam hätten die drei Frauen Lügen über ihn verbreitet.

Simon Unge: Das sagt seine Ex-Freundin

Wie in der Influencerszene üblich, blieben solche Vorwürfe nicht unbeantwortet. Wenig später meldete sich die besagte Ex-Freundin zu Wort. Auf ihrem YouTube-Kanal „riley“ veröffentlichte sie ein Video mit dem Titel „Was Simon Unge mir und meiner Katze angetan hat“.

Die Vorwürfe, die sie – auch mithilfe von Screenshots aus privaten Konversationen – erhebt, sind mannigfaltig. Unter anderem: Unge soll über seine Ex-Freundin rassistische Witze gemacht haben und ihre Katze mit mehreren Gegenständen beworfen haben. Auch körperliche Übergriffe deutete sie an.

Unge selbst bestreitet, dass es zu Gewalt gegen seine Ex-Freundin gekommen sei, auch die Katze will er nicht angegriffen haben. Den Rassismus gibt er zu. Die Beziehung zu der Frau beschreibt er als toxisch, von beiden Seiten.

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Die brachte zudem einen neuen Akteur ins Spiel: Viktor Roth, aka „iBlali“ beziehungsweise „VIK“. Ebenfalls langjähriger YouTube-Star, den es 2021 nach Madeira zog. Rund ein Jahr später kehrte er allerdings nach Deutschland zurück, Unge habe ihn von der Insel gemobbt. Während dieser auf X noch die meisten Vorwürfe gegen sich abstritt, schloss sich Roth der Allianz der Unge-Gegner an.

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Simon Unge: Auch ein ehemaliger Freund erhebt Vorwürfe

In einem eigenen Video sprach er ausführlich über das Verhältnis mit Unge. Ehemals befreundet, kam es zum Bruch, über ein Verhältnis Unges mit einer Ex-Freundin Roths. Unge soll auch andere Influencer kontaktiert haben und ihnen empfohlen haben, sich von Roth zu distanzieren. Ein Vorwurf, der inzwischen von zwei dieser Personen bestätigt wurde.

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Ebenfalls bestätigt, sogar von Unge selbst: Er nutzte einen zweiten X-Account, um sich gegen Vorwürfe zu verteidigen und eigene Meinungen zu stützen.

Es kam, wie es kommen musste, Unge meldete sich erneut ausführlich über X und YouTube zu Wort, verteidigte sich, gab allerdings auch vieles zu, bat um Verzeihung und kündigte einen vorläufigen Rückzug aus den sozialen Medien sowie einen Therapiebesuch an.

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