Hamburg. Es sollte ein friedlicher Fanmarsch werden, dann fallen Schüsse. Hamburger Polizisten stoppen einen bewaffneten Mann an der Reeperbahn.

Nahe der Reeperbahn in Hamburg-St. Pauli hat die Polizei einen mit einer Spitzhacke und einem Molotowcocktail bewaffneten Mann angeschossen. Das sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Er sei am Bein getroffen worden. Bei dem Angreifer soll es sich um einen 39 Jahre alten Mann aus der niedersächsischen Stadt Buchholz in der Nordheide handeln, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, das wie unsere Redaktion zur FUNKE Mediengruppe gehört. Er soll eine psychische Erkrankung haben. Laut Abendblatt-Informationen handelt es sich dabei um Schizophrenie.

Er soll nach Abendblatt-Informationen mit freiem Oberkörper aus dem Lokal gekommen sein. Bei der Waffe soll es sich um einen sogenannten Schieferhammer gehandelt haben, eine Mischung aus Axt und Spitzhacke. Das Werkzeug wird unter anderem von Zimmermännern verwendet. „In der anderen Hand hielt er eine Flasche“, sagte Sandra Levgrün, Sprecherin der Hamburger Polizei. Er sei damit auf die Passanten und Beamten zugelaufen. Daraufhin hätten die Beamten geschossen, erklärte die Sprecherin weiter. Laut Levgrün soll es bei der Tat keinen Zusammenhang mit der Fußball-EM gegeben haben. 

Schüsse auf der Reeperbahn: Die Polizei hat den Ort, wo es zum Angriff kam, abgesichert.
Schüsse auf der Reeperbahn: Die Polizei hat den Ort, wo es zum Angriff kam, abgesichert. © Alexander Berthold | Alexander Berthold

Hamburg: Fanmarsch zog an Reeperbahn entlang

Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, dass der Mann mit einer Axt oder einem Hammer bewaffnet gewesen und auf die Beamten losgegangen sei. Zunächst hätten die Polizisten versucht, den Mann mit Pfefferspray außer Gefecht zu setzen.

Fans der Niederlande und des polnischen Teams feiern an der Reeperbahn.
Fans der Niederlande und des polnischen Teams feiern an der Reeperbahn. © AFP | Ronny Hartmann

In Hamburg fand am Nachmittag um 15 Uhr das Spiel zwischen den Niederlanden und Polen statt. An der Reeperbahn hatten sich Zehntauende Oranje-Fans zu einem „Fan Walk“ versammelt. Als sich der Vorfall mit dem Angreifer ereignete, seien die Fans bereits weitergezogen gewesen, teilte die Polizei mit. Levgrün betonte, dass dieser Vorfall nichts mit dem Fußballeinsatz zu tun habe.