Göttingen. Die Bauaufträge für das Bettenhaus und den Funktionstrakt sollen den Etat um 100 Millionen Euro übersteigen.

Der milliardenschwere Neubau der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ist vorerst ins Stocken geraten. Die zuständige Dachgesellschaft des Landes Niedersachsen habe das Vergabeverfahren für die erste Baustufe gestoppt, teilte die Universitätsmedizin mit. Die UMG reagierte in einer Mitteilung explizit auf einen Bericht des in Hannover erscheinenden PolitikjournalsRundblick“.

Danach übersteigen die Bauaufträge für ein Bettenhaus und einen Funktionstrakt den vorher festgelegten Etat um mehr als 100 Millionen Euro.

Die landeseigene Dachgesellschaft Bauvorhaben Hochschulmedizin Niedersachsen habe jedenfalls die Zustimmung verweigert, bestätigte die UMG. Laut „Rundblick“ erkannte die Dachgesellschaft zudem gravierende Mängel in den Konzepten.

Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums wurde der Antrag vor allem wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit abgelehnt. Zu welcher Verzögerung beim UMG-Neubau dies führen könnte, lasse sich derzeit nicht realistisch abschätzen, erklärte eine Sprecherin.

Die UMG überprüfe den Beschluss der Dachgesellschaft und werde daraus konkrete Schlüsse für das weitere Vergabeverfahren ableiten, erklärte ein Sprecher. Daraufhin habe man sich mit dem Wissenschaftsministerium geeinigt.

Die 2019 gegründete landeseigene Dachgesellschaft koordiniert die Großbauvorhaben an der Universitätsmedizin Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover. Beide Großkliniken sind marode. Sie sollen in den kommenden Jahren schrittweise für zusammen mindestens 2,1 Milliarden Euro neu errichtet werden.