Göttingen. 44 Einrichtungen betroffen. Von Großküche geliefertes Dessert an 57 Kitas und acht Schulen Auslöser von Magen-Darm-Infektionen? Untersuchungen laufen

Im Zusammenhang mit den Magen-Darm-Erkrankungen in mehreren Kitas und Schulen in Stadt und Landkreis Göttingen werden die Untersuchungen der Lebensmittelproben aus einer Großküche fortgesetzt, so die Stadt Göttingen. Sie teilt zudem in einer aktuellen Pressemitteilung mit, dass am 14. Juni bei einer weiteren Person ein Norovirus-Nachweis im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen gemeldet wurde. Damit lägen dem Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Göttingen zwei Norovirus-Nachweise aus zwei voneinander unabhängigen Einrichtungen vor.

Bisher seien bis Mittwochmittag, 14. Juni, 537 Personen mit Symptomen einer Magen-Darm-Erkrankung gemeldet worden – 473 davon Kinder und 58 Erwachsene. Betroffen seien zu diesem Zeitpunkt 44 Kindertagesstätten und fünf Schulen in Stadt und Landkreis Göttingen. Aus 15 Einrichtungen, die mit Speisen aus der Großküche beliefert worden waren, hat es keine Hinweise auf Erkrankungen gegeben.

Untersuchungen im Labor noch nicht abgeschlossen

In den Rückstellproben von Lebensmitteln aus der betreffenden Großküche liegt nach Angaben des Veterinäramtes von Stadt und Landkreis Göttingen weiter kein Nachweis von Noroviren vor. Die Untersuchungen im Landesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) seien aber noch nicht abgeschlossen. Damit sei laut Mitteilung der Stadt Göttingen weiterhin eine „eindeutige Aussage zu möglicherweise ausbruchsverursachenden Lebensmitteln noch nicht möglich“.

Die Stadt Göttingen hatte am Dienstag, 13. Juni, über den Ausbruch von Magen-Darm-Infektionen an 22 Kindertagesstätten und Schulen im Landkreis Göttingen informiert. Schuld daran ist vermutlich ein Dessert, das von einer Großküche an insgesamt 57 Kindertagesstätten und Kinderkrippen sowie acht weiterführende Schulen - davon eine im Landkreis Northeim - geliefert worden ist. Gemeldet wurde dies vom Geschäftsführer der Großküche im Landkreis Göttingen selbst.

Der Geschäftsführer habe, so teilt die Stadt Göttingen mit, am Freitag, 9. Juni, den Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Verbraucherschutzamtes für den Landkreis und die Stadt Göttingen informiert, dass ihm Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern aus Kindertagesstätten bekannt geworden seien. Diese Einrichtungen seien mit Essen aus seiner Großküche beliefert worden. Zeitnah erfolgte eine inhaltliche ähnliche Mitteilung vom Gesundheitsamt der Stadt und des Landkreises Göttingen.

Keine Hinweise auf Hygienemängel

„Daraufhin suchten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung unverzüglich den Küchenbetrieb auf. Hinweise auf Hygienemängel ergaben sich nicht. Die im Betrieb vorhandenen sogenannten ,Rückstellproben‘ – dies sind jeweils den gefertigten Speisen entnommene Proben – wurden in Abgleich mit den Speiseplänen der letzten zwei Wochen amtlich in Verwahrung genommen. Im Betrieb selbst sind keine Erkrankungsfälle aufgetreten“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Göttingen.

Mehr als 1.700 Portionen ausgeliefert

Als möglicherweise krankheitsauslösende Speise komme nach derzeitiger Einschätzung vorrangig ein Dessert in Betracht. Von diesem Dessert seien mehr als 1.700 Portionen zur Verteilung an 57 Kindertagesstätten und Kinderkrippen sowie acht weiterführende Schulen, wovon – bis auf eine weiterführende Schule im Landkreis Northeim – alle im Landkreis Göttingen gelegen sind, gelangt.

„In enger Abstimmung mit dem Landesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) wurden sämtliche Rückstellproben am Freitagabend direkt zum Laves Lebensmittel- und Veterinärinstitut nach Braunschweig gebracht. Dort wurde die Untersuchung umgehend eingeleitet“, so ein Pressesprecher der Stadt Göttingen.

Der Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz stehe in engem Kontakt zum Gesundheitsamt der Stadt Göttingen. Mit abgestimmtem Vorgehen werden die Ursache und der Umfang der Erkrankungen ermittelt. „Nach derzeitigem Stand sind 22 Einrichtungen betroffen, in denen es zu Erkrankungen bei Kindern kam.“

Weitere Erkrankungen dem Gesundheitsamt melden

Derzeit werde das Ausbruchsgeschehen als epidemiologisch eingrenzbar betrachtet. Nach den vorliegenden Erkenntnissen bestehe laut Pressemitteilung ein Zusammenhang mit den verzehrten Speisen. Seit Freitag, 9. Juni, sind keine Essen, die Speiseanteile der vorangegangenen Tage, die möglicherweise Krankheitserreger enthalten könnten, ausgegeben worden.

Wenn Kinder Symptome zeigen, dann bitte beim Gesundheitsamt unter Telefon 0551 400-3500 oder per E-Mail an Gesundheitsamt@goettingen.de melden.Symptome zeigen, dann bitte beim Gesundheitsamt unter Telefon 0551 400-3500 oder per E-Mail an Gesundheitsamt@goettingen.de melden.