Braunschweig. Wie schon einst bei Eintracht Braunschweig endet auch das aktive Kapitel bei dem Drittliga-Absteiger für Boland unversöhnlich.

Erst kürzlich konnte Mirko Boland seinen Frieden mit Eintracht Braunschweig machen. Beim „Tag der Legenden“ Ende April wurde er gemeinsam mit sieben anderen Hauptdarstellern der jüngeren Geschichte des Traditionsklubs verabschiedet. Sein Abschied aus der Löwenstadt nach dem bitteren Abstieg im Sommer 2018 war damals für den Mittelfeldspieler überraschend gekommen. Und auch beim VfB Lübeck lief‘s nun alles andere als versöhnlich ...

Die Bilder aus dem Stadion an der Lohmühle sprachen für sich. Am Samstag überreichte Lübecks Sportchef Sebastian Harms dem Mittelfeldspieler Boland vor dem finalen Saisonspiel gegen Rot-Weiss Essen (3:3) ein gerahmtes Trikot. Darauf war die Nummer 31 abgebildet, die der 37-Jährige beim VfB auf dem Rücken trug. Außerdem hatten alle Mitspieler darauf unterschrieben.

Mirko Boland: „Ich bin sehr traurig und enttäuscht“

Während Harms in bester PR-Manier in die Linsen der Fotografen grinste, schaute Boland aber drein, als wäre ihm gerade das Auto gestohlen worden. Der Ex-Braunschweiger war nicht amüsiert. Warum? „Ich bin sehr traurig und enttäuscht. Mir wurde mitgeteilt, dass es für mich als Spieler nicht weitergeht. Ich möchte weiterspielen, ich fühle mich noch gut“, sagte Boland den Lübecker Nachrichten.

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Es scheint so, als hätte der Klub dem Ex-Braunschweiger eine Entscheidung abnehmen wollen, die er freilich selbst treffen möchte. „Für mich kam die Entscheidung überraschend. Meine Familie war auch geschockt“, sagte er weiter. Seit der Saison 2020/21 war Boland 144 Mal für den VfB aufgelaufen. Zuletzt trug er sogar die Kapitänsbinde.

So unrühmlich lief der Abschied bei Eintracht Braunschweig

Es ist also wahrlich nicht übertrieben, ihm das Prädikat „verdienter Spieler“ zu verleihen. Und irgendwie wirkt die Aktion, die sich nun in Lübeck abgespielt hat, ein kleines bisschen nach Déjà-vu. Für Eintracht Braunschweig hatte der gebürtige Weseler 307 Pflichtspiele absolviert, war ein entscheidender Teil der erfolgreichsten Ära der Klubneuzeit. Gerne wäre er auch nach 2018 noch an der Hamburger Straße geblieben, um den Neuaufbau mit einzuleiten, wie er in einer Dokumentation von Studio Blau-Gelb erzählt hat.

Dass die Eintracht nicht mehr mit ihm plante, erfuhr er über die App des Vereins. Ein Ende, das getrost als unrühmlich bezeichnet werden darf. Auch in Lübeck hat sich Boland stets voll mit dem Klub identifiziert. Mit seiner Familie hat er sich niedergelassen im hohen Norden. Und der Plan schien vorzusehen, noch länger bei VfB zu bleiben – auch nach der aktiven Karriere.

Mirko Boland will selbst über Karriereende entscheiden

Die aber will Boland eigenmächtig beenden und nicht per Vereinsdekret. „Bei Boland haben wir überlegt, wie wir ihn ins neue System integrieren können. Wir haben ihm einen anderen Weg angeboten, damit er uns erhalten bleibt und haben die Idee, ihm Einblicke in Trainerarbeiten oder Scouting anzubieten. Wir hoffen, dass er das Angebot annimmt“, sagte Harms.

Boland erwiderte: „Dazu möchte ich lieber nichts sagen. Ich möchte selbst entscheiden, wann ich aufhöre. Ich will bewusst erleben, wie ich meine Karriere beende.“ Und das ist mehr als verständlich.

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