Wolfsburg. Die Grizzlys Wolfsburg hatten sich lange eine Weiterverpflichtung offengehalten, jetzt sind die Gespräche beendet.

Seine Nachverpflichtung im Januar war ein richtig großer Coup für die Grizzlys Wolfsburg: Der NHL-erfahrene Außenstürmer Peter Mueller wechselte zum Wolfsburger Eishockey-Erstligisten, kam als Ersatz für Matt White, der sich kurz vor Weihnachten schwer verletzt hatte. Und der 36 inzwischen Jahre US-Amerikaner lieferte, kam in 18 Hauptrunden-Spielen noch auf sieben Tore und neun Assists. Lange hatten sich die VW-Städter eine Weiterverpflichtung offengehalten. Jetzt ist aber klar: Mueller kehrt nicht mehr zu den Grizzlys zurück.

Grizzlys wollen sich beim neuen Center nichts verbauen

„Sein Agent weiß, dass wir uns anders orientieren“, sagt Grizzlys-Manager Charly Fliegauf über die Entscheidung des Klubs. Hintergrund: Einen so erfahrenen Angreifer wie Mueller (297 NHL-Spiele, 160 Punkte) für ein komplettes Jahr zu halten, dürfte trotz seines fortgeschrittenen Alters nicht gerade günstig werden. Und die Wolfsburger sind vor allem auf der Suche nach einem neuen Mittelstürmer, für den sie ebenfalls einen gewissen Teil ihres Budgets blocken müssen. Sprich: Hätten sie Mueller gehalten, würde das Geld womöglich beim Center fehlen.

Ein neuer Topcenter als Ersatz für JC Beaudin steht in der Prioritäten-Liste des Klubs ganz weit oben, auch wenn es sich noch eine Weile ziehen kann. Die Topligen in Nordamerika sind aktuell in der entscheidenden Phase, erst wenn dort Entscheidungen gefallen sind, dann ist klar, für welche Profis ein Wechsel nach Europa überhaupt infrage kommt. Und wer dann in der Deutschen Eishockey-Liga landet, steht noch einmal auf einem anderen Blatt. „Wir wollen uns mit der Außenstürmerposition nichts verbauen, bevor wir den Mittelstürmer klar definiert haben“, sagt Fliegauf.

Neuer Mittelstürmer: Grizzlys müssen geduldig sein

So gerne er den Center schon fix hätte, hat er auch kein Problem damit, sich erst einmal in Geduld zu üben. Insgesamt ist er in den Planungen für die DEL-Saison 2024/25 bereits ziemlich weit. Er hat große Teile des Vorjahres-Kaders gehalten, mit Rückkehrer Julian Melchiori und U23-Stürmer Julius Ramoser stehen zwei Neuzugänge fest.

Offen ist nun lediglich noch, ob Chris Wilkie zurückkehren wird. Der hatte sich als Überzahl-Spezialist hervorgetan, 21 Treffer in der Hauptrunde erzielt. Ähnlich wie Mueller war von ihm im Play-off-Viertelfinale gegen RB München aber ziemlich wenig zu sehen. Hier werden die Grizzlys genau abwägen, ob sie den 27 Jahre alten Außenstürmer mit einem neuen Vertrag ausstatten. Aktuell ist der Stand, dass beide Seiten sich umschauen und auf Zeit spielen. Die Gespräche über eine Vertragsverlängerung liegen aktuell auf Eis, sind insgesamt aber ergebnisoffen.

Ob Chris Wilkie bei den Grizzlys bleibt, ist noch offen.
Ob Chris Wilkie bei den Grizzlys bleibt, ist noch offen. © Grizzlys Wolfsburg/oh | City-Press GmbH

Ebenfalls offiziell gemacht haben die Grizzlys den Abgang von Torwart Ennio Albrecht (wir berichteten). Wer der Nummer 3 nachfolgt, ist ebenfalls noch offen. Auch hier wird es voraussichtlich keine schnelle Entscheidung geben, und sie wird in Abstimmung mit den Kooperationspartnern der Wolfsburger passieren.

Das Grizzlys-Aufgebot 2024/25:

Tor: Dustin Strahlmeier (langfristiger Vertrag, genaue Dauer unbekannt), Hannibal Weitzmann (2025).

Abwehr: Ryan Button (2025), Björn Krupp (2026), Jimmy Martinovic (U23/2025), Janik Möser (2026), Ryan O’Connor (A/2025), John Ramage (A/2025), Fabio Pfohl (2026), Julian Melchoiro (A/2026).

Angriff: Darren Archibald (A/2025), Laurin Braun (2025), Julian Chrobot (2025), Lucas Dumont (2026), Gerrit Fauser (2025), Justin Feser (2026), Spencer Machacek (A/2025), Timo Ruckdäschel (U23/2027), Luis Schinko (2025), Matt White (A/2025), Andy Miele (A/2025), Julius Ramoser (U23/2026).

Abgänge: Peter Mueller, Ennio Albrecht, Robert Kneisler, Jean-Christophe Beaudin, Nolan Zajac