Wolfsburg. Eine Sache wird dem U23-Stürmer, der beim Wolfsburger Eishockey-Erstligisten bis 2026 unterschrieben hat, bei den Grizzlys aber fehlen.

Er war der erste und ist der bisher einzige „echte“ Neuzugang der Grizzlys Wolfsburg, und er will sich in der Deutschen Eishockey-Liga durchsetzen. Aus dem Nachwuchs von RB Salzburg haben die Wolfsburger den 22 Jahre alten Julius Ramoser für zwei Jahre an sich gebunden. In der Vergangenheit hat der Angreifer bereits gezeigt, dass er weiß, wie man sich durchsetzt.

Ramoser ist in Bozen (Italien) geboren, wuchs in Ritten in Südtirol auf. Er hat sowohl die deutsche als auch die italienische Staatsbürgerschaft. Schon in seinem 14. Lebensjahr ging‘s für ihn nach Deutschland in den Nachwuchs der Adler Mannheim, absolvierte 15 Partien für die deutsche U16- und U18-Nationalmannschaft. Zu den Jungadlern war er nicht durch seine Kontakte - sein Cousin Joachim bestritt 131 DEL-Spiele für München, Ingolstadt und Nürnberg - gekommen, sondern weil er sich in einem Tryout-Camp empfohlen hatte.

Julius Ramoser weiß, wie man sich durchsetzt

Und ähnlich lief es auch mit seinem Ex-Klub: Ramoser spielte bereits eineinhalb Jahre für Mannheims Kooperationspartner Heilbronner Falken in der DEL2, nach deren Abstieg hatte er trotz viel Spielzeit in Heilbronn nicht sofort einen neuen Klub gefunden. Vor der zurückliegenden Saison absolvierte er auch bei den RB Hockey Juniors ein Tryout - und wusste erneut zu überzeugen. Sogar so sehr, dass der Youngster als Kapitän in die Saison in der Alps Hockey League startete. So steil ging‘s allerdings erst einmal nicht weiter: Gleich im zweiten Spiel zog er sich einen Jochbeinbruch zu, musste gut zwei Monate zuschauen. „Aber danach konnte ich mich mehr und mehr steigern. Und in den Play-offs habe ich noch mal richtig Gas gegeben“, erzählt er.

Mit sieben Treffern und fünf Assists in zehn Play-off-Spielen machte er auf sich aufmerksam, überzeugte Grizzlys-Manager Charly Fliegauf. „Wolfsburg ist für mich eine richtig gute Option“, sagt er. Die DEL verfolgt er schon lange, über den Umweg Österreich will er jetzt hier Fuß fassen. Die größte Umstellung für den 22-Jährigen: Die Berge werden ihm fehlen. Die hatte er in seiner Kindheit mit den Dolomiten und auch zuletzt in Salzburg vor der Haustür. „Aber in Wolfsburg gibt es viele Seen, es ist eine grüne Stadt“, schildert er seine ersten Eindrücke.

Der Grizzlys-Zugang weiß, dass viel Arbeit auf ihn wartet

Einige seiner künftigen Teamkollegen hat Ramoser bereits kennengelernt, als er im April vorbeischaute, ehe es ihn und seine Freundin für einen längeren Urlaub nach Asien zog. Dass die Wolfsburger bisher vor allem darauf gesetzt haben, ihren Kader zusammenzuhalten und mit ihm und Rückkehrer Julian Melchiori (Eisbären Berlin) erst zwei Spieler neu verpflichtet haben, sieht Ramoser, der mit der Rückennummer 50 auflaufen wird, positiv: „Weil sich das Team schon gut kennt, kann es noch schneller zusammenwachsen. Da bin ich guter Dinge.“

Wie genau seine Rolle aussehen wird, muss sich in den Gesprächen mit Coach Mike Stewart zeigen. Ramoser ist jedenfalls einer, der sich für die harte Arbeit nicht zu schade ist, seinen Fokus immer erst auf die Defensive legt, „das Offensive kommt dann eigentlich von alleine.“ Im Übrigen könnte er auch als Verteidiger auflaufen, Ramoser selbst sieht sich als Allrounder. Und er weiß, dass viel Arbeit auf ihn wartet: „Das Niveau ist natürlich höher als in der Alps Hockey League. Ich habe die DEL intensiv verfolgt, es ist ein schnelles und intensives Spiel. Ich werde versuchen, mein Spiel zu spielen und mich weiter zu verbessern.“