Wolfsburg. Stürmer des Eishockey-Erstligisten Grizzlys Wolfsburg blickt sehr kritisch auf die zurückliegende Spielzeit - und verspricht Besserung.

Das hatte Ausspann- statt Trainingslager-Charakter: Die Grizzlys Wolfsburg waren mit ihren deutschen Profis, Manager Charly Fliegauf, einigen Sponsoren sowie 25 Fans am Wochenende an der Ostsee in Damp, wo ein Klub-Förderer ein großes Ressort betreibt. Bowling- und Minigolf-Turnier sowie Fußball-EM schauen waren statt Gewichtestemmen im Kraftraum angesagt. Die Spieler gab‘s hautnah zum Anfassen. Mit dabei in Schleswig-Holstein war natürlich auch Wolfsburg-Angreifer Laurin Braun, der ansonsten vielleicht noch etwas härter arbeitet als in den vergangenen Jahren. Denn er hat nach der zurückliegenden Saison noch etwas geradezurücken...

Laurin Braun weiß das Grizzlys-Vertrauen in ihn zu schätzen

Auf gerade einmal acht Torbeteiligungen in 33 Spielen kam der 33 Jahre alte Stürmer da - das war nach seinem bärenstarken ersten Wolfsburg-Jahr (69 Einsätze, 18 Tore, 14 Assists) ziemlich dünn. Braun hatte dabei auch mit Verletzungen zu kämpfen. Erst der Fuß, dann das Knie und schließlich noch eine Gehirnerschütterung kurz vor dem Hauptrunden-Ende stoppten den dreimaligen deutschen Meister immer wieder. „Aber da hätte trotzdem mehr von mir kommen müssen. Das war die schlechteste Saison, die ich jemals hatte.“

Die Jubeltraube will Laurin Braun (vorne links) in der kommenden Spielzeit bei den Grizzlys Wolfsburg wieder häufiger anführen.
Die Jubeltraube will Laurin Braun (vorne links) in der kommenden Spielzeit bei den Grizzlys Wolfsburg wieder häufiger anführen. © Grizzlys Wolfsburg/oh | Citty-Press GmbH

Dass er die in der kommenden Spielzeit bei den Grizzlys zurechtrücken darf, ist für den Stürmer nicht selbstverständlich. Im schnelllebigen Eishockey-Geschäft kann so eine Saison schnell mal das Aus für einen Spieler bedeuten. Braun weiß zu schätzen, was er an Wolfsburg und seinem Manager hat. „Charly hinterfragt und ist aber auch für einen da“, so Braun, der weiter sagt: „Ich bin ganz froh, dass ich mich mit Charly so gut verstehe. Bei anderen Klubs wäre man weg, aber er hält an mir fest.“

Grizzlys-Stürmer räumt mit Wechselgerüchten auf

Fliegauf hatte schon nach der vergangenen Saison großes Vertrauen in Braun gehabt, seinen Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängert. „Lolle“ habe die Erwartungen „voll und ganz erfüllt“, schrieb der Manager ihm damals ins Zeugnis. Er sagte weiter: „Mit seiner Routine und Qualität kann er eigentlich alle Positionen im Sturm spielen und in allen Situationen eingesetzt werden. Laurin ist ein Teamplayer und hat darüber hinaus seine Torgefährlichkeit eindrucksvoll nachgewiesen. Er ist mittlerweile ein echter Leader im Team.“

Als damals punktbester deutscher Stürmer war er aus der Saison gekommen. Und in diese Richtung soll‘s für Braun auch wieder gehen. Ein Abschied aus Wolfsburg - die Nürnberg Ice Tigers sollen Interesse an ihm angemeldet haben - ist weder für Braun selbst noch für die Grizzlys ein Thema. Der Stürmer sagt: „Ich bleibe natürlich in Wolfsburg. Gerade nach so einer Saison würde ich nicht von mir aus gehen.“

Zwei bis drei Stunden am Tag verbringt Braun im Kraftraum, praktischerweise hat er einen eigenen in seinem Keller. Nur dafür, dass es nach der schwächsten Saison seiner Eishockey-Karriere in der kommenden wieder aufwärts geht. „Ich werde im Sommer umso mehr arbeiten“, verspricht er. „Ich bin mir sicher, dass mir das nicht noch mal passiert.“ Das Wochenende mit Mitspielern, Fans und Sponsoren hat auch dem Angreifer gefallen. „Ich muss sagen, es hat wirklich Spaß gemacht!“ Den will der 33-Jährige den Fans 2024/25 dann auch wieder auf dem Eis bescheren.