Garmisch-Patenkirchen. Sebastian Jägerfeld aus Hörden am Harz startet beim Zugspitz Ultratrail auf der Mitteldistanz über 67 Kilometer. Zahlt sich die perfekte Vorbereitung auch im Rennen aus?

Sebastian Jägerfeld aus Hörden am Harz hat einen weiteren großen Erfolg im Trailrunning gefeiert. Beim Zugspitz Ultratrail, einem der wichtigsten und größten Läufe in Europa, startete der Harzer auf der Mitteldistanz, dem sogenannten Leutasch Trail. Bei dieser Strecke galt es 67 Kilometer und rund 3.000 Höhenmeter zu bewältigen. Das gelang keinem besser als dem Sportler von der Sieber.

„Mein Schlachtplan war, gleich zu Anfang zum Scharnitzjoch an den steilen Kilometern nicht zu sterben, um dann im Mittelteil das Feld von hinten einzuholen.“

Sebastian Jägerfeld

Voraussetzung für einen guten Lauf war die Top-Vorbereitung. Das Training der vergangenen zehn Wochen liefen genau nach Plan, unter anderem mit einer Teilnahme am Oderpark-Seelauf in Hattorf. Nach der gewonnene Brocken Challenge nahm sich Jägerfeld daher einiges auf der nächsten Ultra-Distanz vor. Das Wetter in den Alpen war dabei ganz nach seinem Geschmack – vorhergesagt waren für den Tag rund 14 Grad und leichter Regen.

Drei herausfordernde Strecken-Abschnitte rund um die Zugspitze

Die Strecke teilt sich grob in drei Abschnitte: ein Berg zu Anfang, in der Mitte eher flach bis wellig und zum Ende der lange Anstieg zum Osterfelder Kopf. „Mein Schlachtplan war, gleich zu Anfang zum Scharnitzjoch an den steilen Kilometern nicht zu sterben, um dann im Mittelteil das Feld von hinten einzuholen“, beschreibt Sebastian Jägerfeld seine Herangehensweise.

Oben am Scharnitzjoch war Jägerfeld immerhin noch auf Rang fünf von etwa 600 Startern platziert. Zwar fehlte der ohne direkte Blickkontakt zum vorderen Feld, aber er wusste, dass vor ihm alle jünger waren und er so zumindest die Altersklassen-Wertung anführte.

Sebastian Jägerfeld: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“

Im Mittelteil durch die Geisterklamm und Ferchensee vorbei, kämpfte sich der Harzer schon auf Rang drei vor. „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“, dachte er sich.

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Bei Schloss Elmau wurde sogar der zweitplatzierte Läufer eingeholt, jetzt bekam Jägerfeld sprichwörtlich Flügel. Dennoch war er einige Kilometer weiter durchaus erstaunt, als er den führenden Amerikaner Stephen Kersh sah, der als Favorit auf der Strecke galt. Zu ihm aufgeschlossen erkundigte sich der Harzer zunächst, ob mit dem Konkurrenten alles ok sei und setzte sich fortan an die Spitze des Feldes.

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Der Konkurrent taucht noch einmal im „Rückspiegel“ auf

Kersh versuchte erst noch, an Jägerfeld dranzubleiben, musste dann aber schließlich abreißen lassen. Trotz müder Beiner konnte sich der Hördener absetzen. Beim kurzen Gegenanstieg am Osterfelder Kopf erblickte Jägerfeld den Amerikaner aber plötzlich wieder im „Rückspiegel“, es schien, als habe er seine zweite Luft bekommen.

Sebastian Jägerfeld hat sechs Stunden und 20 Minuten lang alles gegeben.
Sebastian Jägerfeld hat sechs Stunden und 20 Minuten lang alles gegeben. © privat | Sebastian Jägerfeld

Doch zu diesem Zeitpunkt wollte sich Jägerfeld das Rennen ganz bestimmt nicht mehr nehmen lassen, auch weil es fortan nur bergab ins Tal nach Garmisch-Partenkirchen geht. Entsprechend mobilisierte er alle Kräfte und drückte aufs Tempo. Am Ende kam er nach sechs Stunden und 20 Minuten als Gesamt-Erster mit einer Minute Vorsprung im Ziel an und konnte sich erschöpft, aber glücklich feiern lassen.

Sebastian Jägerfeld freut sich über den Gesamtsieg.
Sebastian Jägerfeld freut sich über den Gesamtsieg. © privat | Sebastian Jägerfeld

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