Göttingen. Die Unistädter behalten vor heimischer Kulisse gegenüber Ratiopharm Ulm die Oberhand. Ein Neuzugang was auch mit von der Partie...

Die BG Göttingen hat das Viertelfinale im BBL-Pokal erreicht. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors besiegte am Sonntagnachmittag Ratiopharm Ulm in einer spannenden Partie 86:82 (36:42).

Vor 2.003 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena starteten die Gastgeber nervös ins Spiel und liefen schnell einem Rückstand hinterher. Die Südniedersachsen kämpften sich aber auch nach hohen Rückständen zurück in die Partie und ließen die Köpfe nicht hängen.

Sechs Punkte in Folge von BG-Topscorer Harald Frey (19 Punkte) in der 39. Minuten brachten die Veilchen, die am Ende nervenstark blieben, auf die Siegerstraße. Für Ulm traf Karim Jallow am häufigsten (25 Zähler).

Besselink neu dabei

Die Veilchen, bei denen neben Mathis Mönninghoff (Schulterverletzung) und Max Wüllner (Bänderriss im Sprunggelenk) nun auch noch Jason Ani (Bänderriss im Sprunggelenk) fehlte, präsentieren kurz vor dem Tip-off Neuzugang Max Besselink.

Der 20-jährige Finne gab direkt sein Debüt und stand rund acht Minuten auf dem Parkett. Seine neuen Teamkameraden taten sich von Beginn an gegen die Energie der Gäste aus Ulm schwer. Nachdem Mark Smith die Gastgeber mit einem Dreier auf 5:8 herangebracht hatte, konterte Ulm mit einem 2:7-Lauf, den der nicht zu stoppende Jallow zum 7:15 abschloss (4.).

Die Veilchen kämpften sich durch den Ex-Ulmer Till Pape auf 15:17 heran. Ulm spielte jedoch mit mehr Energie und entschied den Abschnitt 16:21 für sich. Auch im zweiten Viertel lief es nicht rund für die Göttinger – Ulm erhöhte seinen Vorsprung auf 16:25 (12.).

Moor Auszeit zeigt kurzfristig Wirkung

Nach einer Moors-Auszeit ließen die Göttinger einen kurzen Zwischenspurt folgen, den Geno Crandall mit einem Dreier zum 29:31 abschloss (16.). Doch auch dieses Mal schafften es die Hausherren nicht, die Partie zu drehen – im Gegenteil. Ulm gab Gas und zog wieder davon (30:39/19.). Auch diesen Abschnitt entschied das Team von Headcoach Anton Gavel knapp für sich und ging mit einem 36:42-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel. Wenn bei BG die Dreier fielen, arbeiteten sie sich an Ulm heran, wie durch zwei Distanztreffer von Pape und Rayshaun Hammonds (47:49/23.).

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Doch die schwäbischen Gäste schienen beliebig wieder das Tempo anzuziehen. Jallow schloss einen 2:11-Lauf zum 49:60 ab (27.). Die Göttinger kämpften aber weiter und verkürzten durch einen Lauf ihrerseits auf 57:60 (29.). Vor dem Schlussabschnitt betrug der BG-Rückstand nur noch vier Zähler (59:63).

Starker Schlussspurt

Die Gastgeber waren zu Beginn des Schlussabschnitts treffsicher von jenseits der 6,75-Meter-Marke. Nach Hammonds und Frey war es Pape, der den Dreier zum 68:68-Ausgleich traf. Obwohl Gavel gleich eine Auszeit nahm, gingen die Göttinger erstmals seit der ersten Minute wieder in Führung (70:68/35.).

Doch Ulm holte sich diese gleich wieder zurück und baute sie auf 70:73 aus (36.). Wie schon in Crailsheim übernahm Frey in der Schlussphase. Der Norweger zog zum Korb (74:75) und ließ einen Dreier folgen (77:75). Auch an der Freiwurflinie ließ der Guard in der letzten Minute nur einen von sieben Freiwürfen liegen und sorgte 18 Sekunden vor dem Ende für eine Sechs-Punkte-Führung (83:77).

Die Schwaben versuchten noch einmal alles, um sich den Sieg noch zu sichern, doch die BG ließ dies nicht mehr zu.

Das ist der Neuzugang Max Besselink

Die BG Göttingen ist auf der Suche nach einem weiteren Spieler für ihren Kader fündig geworden. Der Basketball-Bundesligist aus Südniedersachsen hat das finnische Talent Max Besselink verpflichtet. Der 20-jährige Guard kommt vom finnischen Erstligisten Tapiolan Honka Espoo nach Göttingen und erhält einen Zweijahresvertrag.

„In Max Besselink verpflichten wir einen jungen Spieler mit Potenzial, der auf der Position drei und vier einsetzbar ist“, sagt BG-Headcoach Roel Moors. „Wir glauben, dass er sich bei uns die nächsten zwei Jahre weiterentwickeln kann.“Im Sommer hatte Veilchen-Liga-Konkurrent Würzburg Baskets bereits die Verpflichtung von Besselink verkündet, doch die Franken lösten den Vertrag kurze Zeit später wieder auf.

Der BG-Neuzugang hielt sich daraufhin in Espoo fit, absolvierte aber kein Ligaspiel für den Klub. Anfang dieser Woche kam Besselink nach Göttingen und gewöhnte sich im Probetraining bereits an seine neuen Teamkameraden.

Großes finnisches Talent

Besselink, dessen Vater Gerry für die kanadische Basketball-Nationalmannschaft auflief, gehört zu den größten Talenten seines Landes. Bereits als 18-Jähriger gab der Finne 2020 sein Erstliga-Debüt, stand in der Saison 2020/21 in 17 Partien für die Helsinki Seagulls rund 17 Minuten pro Partie auf dem Parkett und war Teamkamerad des Ex-BBL-Spielers Shawn Huff, sowie Kendale McCullum von den Hamburg Towers.

Im Sommer 2021 wechselte der Guard zum BC Nokia, für die er 32 Erstliga-Partien absolvierte (durchschnittlich rund 29 Minuten Einsatzzeit pro Spiel/11,7 Punkte/3,8 Rebounds). Seit Sommer 2021 gehört er auch zum erweiterten Kreis der finnischen Nationalmannschaft.

Steckbrief

Name: Max Besselink

Geburtstag: 04.04.2002

Nationalität: Finnland

Größe: 201 cm

Gewicht: 98 kg

Position: Guard

Vorherige Stationen (von neu nach alt): Tapiolan Honka Espoo (Korisliiga/FIN)BC Nokia (Korisliiga/ FIN)Helsinki Seagulls (Korisliiga/FIN)