Braunschweig. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler ist seit dieser Saison zurück beim MTV Braunschweig, musste aber zunächst viel Geduld aufbringen.

Dieses Spiel wird Marek Siggelkow so schnell nicht vergessen. „Das ist unfassbar geil. Besser kann ich es nicht zusammenfassen“, resümiert der Rechtsaußen von Braunschweigs Drittliga-Handballern die Partie am vergangenen Samstag gegen Bernburg, in der sein Team mit einem 25:20 den Titel in der Staffel Nord-Ost perfekt machte. „Wir sind Staffelmeister. Mehr muss ich dazu nicht sagen“, erklärt der 19-Jährige.

Eines hatte der junge Handballer bei seinen Ausführungen dann aber doch unterschlagen – nämlich, dass er in diesem Spiel wahrscheinlich seine bisher beste Leistung im Trikot des MTV Braunschweig zeigte. Siggelkow, vor der Saison vom THW Kiel nach Braunschweig gekommen, steuerte fünf Treffer zum letzten Schritt in Richtung Meisterschaft bei und präsentierte sich auch sonst sehr engagiert.

Was sicherlich auch ein wenig daran lag, dass der Außenspieler diesmal deutlich mehr Spielzeit als sonst erhielt. Jan-Bennet Kanning, die Nummer 1 des MTV auf der Rechtsaußen-Position, war erkrankt, weswegen es auf Siggelkow besonders ankam. „Ich musste einspringen, ich musste performen, weil Bennet krank war. Ich wusste vor dem Spiel, dass ich 60 Minuten spielen muss“, berichtet das Talent.

Siggelkow ist superglücklich über Bernburg-Spiel

So leid es ihm für den Mitspielern tat, dass dieser beim Eintüten des Titels nicht dabei sein konnte, so sehr freute sich Siggelkow über die Chance, die sich ihm bot. „Ich bin superglücklich“, schwärmt er darüber, wie das Spiel gegen Bernburg für seine Mannschaft und speziell auch für ihn gelaufen ist. Siggelkow musste in dieser Spielzeit bisher viel Geduld aufbringen. In den meisten Spielen saß er zunächst draußen, war der Ersatzmann für Stammkraft Kanning, der mit guten Leistungen Trainer Volker Mudrow wenig Anlass für einen Wechsel bot.

Siggelkow weiß, dass so ein Verhältnis zwischen einem etablierten Spieler und einem Talent nicht unüblich ist. „Man muss sich über Leistungen im Training ran kämpfen. Ich denke, dass ich das im Moment ganz gut mache und deshalb meine Spielzeit bekomme“, sagt er. Ein weiterer Grund ist sicher auch, dass der MTV die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Liga schon seit Wochen fix gebucht hat und auch die Sicherung von Platz 1 eigentlich nur noch eine Frage der Zeit war. Für Trainer Mudrow war es in den vergangenen Spielen deshalb etwas leichter, seine Stammkräfte zu schonen und Akteuren aus der zweiten Reihe mehr Spielzeit zu geben.

Vom MTV über Hannover, Potsdam und Kiel zurück

Siggelkow gehörte dazu, bereits vor dem Spiel gegen Bernburg. Aber er war eben auch einer von jenen, die die Zeit nutzten, mit guten Leistungen für mehr eigene Einsatzzeiten zu werben. Bei 29 Saison-Toren steht er inzwischen. „Es ist schön, wenn man das Vertrauen des Trainers bekommt und im Laufe der Saison immer mehr Spielzeit erhält“, sagt der Rechtsaußen, der aber auch große Ambitionen hat. Immerhin gehörte als Jugendspieler zu den besten Talenten Deutschlands, schaffte es als gebürtiger Peiner zwischenzeitlich in die Junioren-Nationalmannschaft.

In der C-Jugend verließ Siggelkow den MTV Braunschweig, wechselte in die Handball-Internate nach Hannover und Potsdam und spielte zuletzt in der A-Jugend des THW Kiel. Dort nahm seine Entwicklung aber nicht so den Verlauf wie gewünscht. Nun ist er zurück in der Heimat und sammelt beim MTV seine erste Herren-Erfahrungen in der 3. Liga. „Mit der Mannschaft läuft es besser als erwartet, es macht unheimlich viel Spaß hier“, lautet Siggelkows Fazit kurz vor dem Ende der regulären Saison.

MTV hat noch zwei reguläre Saisonspiele

Am 18. Mai bestreiten die Braunschweiger von 19 Uhr an beim TSV Anderten ihr letztes Auswärtsspiel, eine Woche später folgt der Heimabschluss gegen Altenholz. Für Siggelkow sind das zwei Chancen, sich weiter zu empfehlen. Das Highlight der Saison steht danach noch an. Zwei Runden mit jeweils Hin- und Rückspiel muss der MZV erfolgreich für den Aufstieg absolvieren.

Siggelkow darf für die nächsten Wochen also noch auf ein paar Spielminuten in der Sporthalle Alte Waage hoffen. „Es ist ein unheimlich schönes Gefühl, weil ich auch hier aus der Region komme und wieder mehr vor Familie und Freunden spielen kann“, sagt er über die Einsätze in der Braunschweiger Spielstätte.

Die muss in der Aufstiegsrunde zur Festung werden, wenn der MTV eine Chance auf den Aufstieg haben will. Mit seiner Leistung gegen Bernburg hat Siggelkow gezeigt, dass er dazu seinen Beitrag leisten kann.