Wolfsburg. Das Bundesliga-Team von Ralph Hasenhüttl schielt noch auf die Conference League. Doch dafür muss auch Bayer Leverkusen mitspielen.

Kaum ist der Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga für den VfL Wolfsburg durch das 3:0 gegen Darmstadt 98 endgültig gesichert, geht der Blick nach oben: Geht da noch was in Sachen Europa? Zwar war das Team im Sommer mit dem Ziel angetreten, sich einen Platz im internationalen Geschäft zu sichern. Doch die angepeilten Ränge rückten durch die sportliche Krise in immer größere Entfernung. Doch jetzt, zwei Spieltage vor Saisonende, ergibt sich noch eine Minimalchance.

Vier Siege in sechs Partien – das ist die starke Bilanz von Wölfe-Chefcoach und Kovac-Nachfolger Ralph Hasenhüttl. Der Österreicher ist zwar kein Zauberer, wie so mancher Auftritt der Mannschaft unter seiner Regie bewies. Doch der neue Mann am Ruder machte vieles richtig und brachte das Team jetzt sogar wieder in Reichweite zu den Plätzen, die zur Teilnahme am Europapokal berechtigen. „Es war wahrscheinlich noch nie so einfach, in einen europäischen Wettbewerb zu kommen“, fand zuletzt auch der VfL-Trainer.

Für die Chance auf die Conference League muss Leverkusen mitspielen

Fest steht: Will der VfL ab Sommer wirklich noch international spielen, muss er in den verbleibenden zwei Partien in München (Sonntag, 17.30 Uhr) sowie gegen Mainz 05 (18. Mai, 15.30 Uhr, Volkswagen-Arena) nicht nur selbst kräftig punkten. Der Verein ist darüber hinaus auf andere Teams angewiesen. Aktuell ist die Mannschaft drei Punkte von Rang acht entfernt. Damit dieser Platz zur Teilnahme an der Conference League berechtigt, ist nach dem zusätzlichen Champions-League-Platz für die Bundesliga nur noch eine Voraussetzung zu erfüllen: Meister Bayer Leverkusen muss das DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern für sich entscheiden.

VfL Wolfsburg will Marius Müller

Mit dem polnischen Torwart Kamil Grabara vom FC Kopenhagen hatte der VfL Wolfsburg bereits frühzeitig Ersatz für Koen Casteels gefunden, der den Verein im Sommer verlassen wird. Nach übereinstimmenden Medienberichten steht der Klub jetzt auch vor der Verpflichtung von Keeper Marius Müller von Schalke 04. Der 30-Jährige soll den Konkurrenzkampf mit Grabara anheizen. Routinier Pavao Pervan würde fortan die Rolle als dritter Schlussmann einnehmen.

Somit lautet die Devise für die Wolfsburger: erst die eigenen Hausaufgaben machen und dann am 25. Mai auf die Alonso-Elf hoffen. Doch was heißt schon Hausaufgaben machen? Bei den Bayern zu siegen, ist mehr als nur eine Pflichtaufgabe. Schließlich gelang ein solcher Coup den Wolfsburgern in der Bundesligageschichte noch kein einziges Mal. Von den 26 Partien in der bayerischen Landeshauptstadt gewann der FCB bei zwei Unentschieden stolze 24-mal. Selbst in der Meistersaison 2008/09 gab es für den VfL eine 2:4-Niederlage.

Ist Bayern München durch die Champions League abgelenkt?

Ebenfalls aus den vier DFB-Pokalduellen in München gingen die Hausherren als Sieger hervor. Aber auch hier gilt aktuell wohl der leicht abgewandelte Satz: Es war wahrscheinlich noch nie so einfach, bei den Bayern zu drei Punkten zu kommen. Zwar schenkte das Tuchel-Team in der laufenden Serie vor allem auswärts zahlreiche Zähler her. Doch jetzt könnte ein möglicherweise bevorstehendes Champions-League-Finale den Fokus noch mehr von der Liga lenken, in der es für das Team um nichts mehr geht.

Doch auch die anderen Bundesligakonkurrenten müssen mitspielen, damit die Rechnung mit dem europäischen Geschäft für den VfL aufgeht. Die Wölfe müssten mit der TSG Hoffenheim, dem FC Augsburg, dem 1. FC Heidenheim sowie Werder Bremen gleich vier Teams überholen. Am schwierigsten dürfte das in Bezug auf Hoffenheim werden. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo müsste am Wochenende schon bei Schlusslicht Darmstadt stolpern, ehe das Team am letzten Spieltag gegen die Bayern antritt.

Hoffnungen für VfL Wolfsburg sind eher gering

Das vom Papier her schwierigste Restprogramm haben die zwei Zähler vor dem VfL stehenden Augsburger, die noch gegen Stuttgart und in Leverkusen antreten. Ein ganzes Stück leichter dürfte es für Heidenheim werden, das noch in Freiburg sowie zu Hause gegen Köln spielt. Die ebenfalls mit 38 Punkten direkt vor dem VfL rangierenden Bremer müssen in Leipzig und gegen Bochum ran.

Die Hoffnung für den VfL ist eher gering, dass es noch etwas wird mit einem Europapokal-Platz. Aber bekanntlich stirbt sie immer erst zuletzt. Nur muss am Sonntag nicht weniger als der erste Sieg der Grün-Weißen bei den Bayern her.

Mehr wichtige Nachrichten zum VfL Wolfsburg lesen:

Täglich wissen, was bei den Männern und Frauen des VfL Wolfsburg passiert: