Peine. In den vergangenen fünf Jahren sind etliche Millionen Euro der EU in Vorhaben der Peiner Kreisverwaltung geflossen – eine Übersicht.

Die Europäische Union (EU) steht am Sonntag (9. Juni) zur Wahl. Doch welchen Einfluss nimmt die EU auf den Landkreis Peine? Immerhin ist in den zurückliegenden Jahren seit der vergangenen EU-Wahl in 2019 ein Millionenbetrag als Zuschuss der Union für Projekte der Stadt Peine und der Kreis-Gemeinden geflossen. Doch sehr viel mehr EU-Gelder sind in diesem Zeitraum in Vorhaben der Peiner Kreisverwaltung gegangen – eine Übersicht.

EU-Mittel für den Kreis Peine – Umwelt, Gesundheit und Jobcenter

Die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung ist zuständig für die Planung der Schutzgebiete des Europäischen Netzes „Natura 2000“. „Wenn dabei externe Gutachten beauftragt werden, werden sie über das Land Niedersachsen aus EU-Mitteln finanziert“, teilt Kreissprecher Fabian Laaß fest. Für alle EU-Schutzgebiete im Landkreis Peine (FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete) zusammen betrachtet, sei dabei in den vergangenen Jahren ein sechsstelliger Betrag zusammengekommen.

Finanziell unterstützt hat die EU das Kreis-Gesundheitsamt am Maschweg in Peine (Archivfoto).
Finanziell unterstützt hat die EU das Kreis-Gesundheitsamt am Maschweg in Peine (Archivfoto). © Thomas Stechert | Thomas Stechert

Mit Blick auf Corona haben Bund und Länder 2020 den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ verabschiedet, um insbesondere den Infektionsschutz zu stärken. Finanziert wird der Pakt mit EU-Mitteln. „Das Kreis-Gesundheitsamt erhält innerhalb der Laufzeit des Pakts Mittel von etwa 4,57 Millionen Euro für weiteres Personal“, informiert Laaß. Zudem gibt es aus diesem Pakt für die Digitalisierung rund eine Million Euro für das Peiner Gesundheitsamt.

Gefördert hat die EU das auch kreiseigene Peiner Jobcenter mit Förderprogrammen wie „Integrative Förderwerkstatt“, „Ausbildung für alle“ (Projekt „Last Minute für Ausbildung“), „JungRegio“ sowie „Jugendwerkstatt“.

Diese EU-Mittel bekommt der Kreis Peine fürs Kreis-Jugendamt

EU-Mittel sind geflossen für die Projekte Pro-Aktiv-Center, Jugendwerkstätten und „Jugend stärken im Quartier“. Laaß: „Diese Angebote zielen darauf ab, junge Menschen sozial zu integrieren, persönlich zu stabilisieren und in die Lage zu versetzen, an weiterführenden Bildungsangebote teilzunehmen oder eine Ausbildung oder Beschäftigung anzunehmen.“ Die Projekte arbeiten an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Arbeitsmarktförderung.

Zum „Pro-Aktiv-Center“ hat die EU zwischen 2019 und 2024 rund 311.000 Euro dazu geschossen: „Dort stellen wir eine Beratung für junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf durch individuelle Einzelfallhilfen bereit“, verdeutlicht Laaß: „Mit jedem jungen Menschen wird eine Eingliederungsvereinbarung geschlossen, die darauf abzielt, die Lebenssituation zu verbessern und zur sozialen wie auch beruflichen Eingliederung beizutragen.“ Das Pro-Aktiv-Center sei Bestandteil der Jugendberufsagentur.

Ein Blick zurück auf die Eröffnung des „Pro-Aktiv-Centers“ in Peine (Archivfoto).
Ein Blick zurück auf die Eröffnung des „Pro-Aktiv-Centers“ in Peine (Archivfoto). © Bode, Henrik

Für die Jugendwerkstatt Peine hat es zwischen 2019 und 2024 rund 1,1 Millionen Euro von der EU und vom Land gegeben. „Dort führen wir junge Menschen durch betriebsnahe Qualifizierung an eine Ausbildung oder Beschäftigung heran“, beschreibt Laaß: „Dabei vermitteln wir auch Bildungsinhalte und Schlüsselqualifikationen, die für den ersen Arbeitsmarkt benötigt werden.“ Die Jugendwerkstatt verfolge einen „individuellen, ganzheitlichen Förderansatz“, der die gesamte Lebenssituation einbezieht.

Für das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ hat die EU zwischen 2019 und .2022 etwa 543.000 Euro bereitgestellt. „Dieses Förderprogramm 162 Modellkommunen dabei unterstützt, junge Menschen auf die (Wieder-)Aufnahme von schulischer/beruflicher Bildung sowie auf die Berufsvorbereitung und Arbeit vorzubereiten“, verdeutlicht Laaß.

EU-Mittel: Was im Kreis Peine Jugendbegegnungen, Schule, Kultur und Sport gefördert wird

In der Vergangenheit ist Laaß zufolge eine EU-Förderung für internationalen Jugendaustausch-Programme des Landkreises erfolgt. „Sie lag allerdings außerhalb des Förderzeitraums von 2019 bis 2024“, räumt Laaß ein: „Im nächsten Jahr könnten derartige Projekte aber wieder anlaufen.“ Zuletzt habe der Jugendaustausch mit Finnland, Polen, Schweden haben in der vergangenen Zeitspanne pausiert“, führt er aus. Mit den Ländern Schweden und Polen habe dies an der fehlenden europäischen Förderung gelegen, da diese das Projekt ohne solche Zuschüsse nicht finanzieren konnten.

Im Bereich Schule/Kultur/Sport ist das Projekt „Geschichte (be-)greifen“ hingegen mit EU-Mitteln gefördert worden im Jahr 2019. Laaß: „Hier flossen 24.000 Euro von der EU sowie 6000 Euro Eigenanteil des Landkreises.“ Die Gesamtkosten des Projektes betrugen somit 30.000 Euro.“ Ohne die EU hätte das Projekt nicht stattfinden können“, ist Laaß überzeugt.

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