Sebastian/Florida. Fünf Menschen sterben, als das U-Boot „Titan“ auf dem Weg zur Titanic implodiert. Jetzt ist die nächste Reise zum Wrack geplant.

  • Die „Titan“ war im vergangenen Jahr bei einem Tauchgang zum Titanic-Wrack implodiert
  • Fünf Menschen kamen bei der Implosion des Taucboots ums Leben
  • Ein Milliardär will nun einen Unterwasser-Trip wagen

Ein US-amerikanischer Milliardär und ein Tiefseeforscher planen, mit einem Tauchboot zur Titanic zu reisen. Der Tycoon und Abenteurer Larry Connor aus Ohio und Patrick Lahey, Mitbegründer von Triton Submarines, wollen mit einem U-Boot in eine Tiefe von etwa 3800 Meter tauchen, um das Schiffswrack der Titanic zu erkunden.

Im vergangenen Jahr waren fünf Menschen ums Leben gekommen, als ein von OceanGate gebautes Schiff auf dem Weg zur Titanic implodierte. Ein Sprecher von Connors Unternehmen sagte am Dienstag, dass die geplante Reise erst stattfinden würde, wenn das Schiff von einer Marineorganisation vollständig zertifiziert worden sei. Es gebe bisher keinen Zeitrahmen für die geplante Expedition.

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U-Boot soll bis zur Titanic tauchen

Die beiden planen, ein U-Boot namens „Triton 4000/2 Abyssal Explorer“ zu verwenden. Die „4000“ beziehe sich dabei auf die Tiefe in Metern, bis zu der das Boot sicher eingesetzt werden könne. Das von OceanGate gebaute U-Boot Titan bestand aus Kohlefaser und war nur für eine Tiefe von 1300 Meter zugelassen, also weit unter der Tiefe des Meeresbodens, in der das Wrack der Titanic liegt.

Den Bug der „Titanic“ im Nordatlantik. Ein US-amerikanischer Milliardär und ein Tiefseeforscher planen, mit einem Tauchboot dorthin zu reisen. 
Den Bug der „Titanic“ im Nordatlantik. Ein US-amerikanischer Milliardär und ein Tiefseeforscher planen, mit einem Tauchboot dorthin zu reisen.  © DPA Images | OceanGate Expeditions

Als das Schiff auf der Fahrt zum Wrack implodierte, starb OceanGates Geschäftsführer Stockton Rush (61) an Bord zusammen mit vier weiteren Passagieren. Dazu gehörten der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood (48) und sein Sohn Suleman (19), der britische Geschäftsmann Hamish Harding (58) und Paul-Henry Nargeolet (77), ein ehemaliger französischer Marinetaucher. Die Ermittlungen der US-amerikanischen und kanadischen Behörden dauern derzeit noch an.

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Duo war gemeinsam im Marianengraben

Connor sagte dem „Wall Street Journal“, das zuerst über die geplante Triton-Expedition berichtete: „Ich möchte den Menschen weltweit zeigen, dass der Ozean zwar extrem mächtig ist, aber er kann wunderbar und unterhaltsam sein und wirklich lebensverändernd, wenn man es richtig angeht.“

Die private Tauchbootindustrie litt nach der Titan-Katastrophe und die beiden hoffen, dass eine erfolgreiche Reise das Interesse neu entfachen würde. OceanGate stellte den Betrieb ein und andere Firmen meldeten nach der Titan-Implosion stornierte Aufträge und sinkende Umsätze. „Diese Tragödie hatte eine abschreckende Wirkung auf das Interesse der Menschen an diesen Fahrzeugen“, sagte Lahey der Zeitung.

Lahey war 2008 Mitbegründer von Triton Submarines, die ihren Sitz in Sebastian in Californien hat. Connor ist Leiter der Connor Group, einer Immobilieninvestmentfirma mit Sitz in der Nähe von Dayton, Ohio. Im Jahr 2021 wagte sich das Duo gemeinsam in einem Tauchboot zum Challenger Deep und zum Sirena Deep im Marianengraben. Mit fast 11.000 Metern ist der Graben der tiefste Punkt auf dem Meeresboden der Erde. (red)