Berlin. Donald Trump behauptet im Gefängnis gefoltert worden zu sein. Seine Gegner glauben ihm nicht und halten ihm seine eigenen Aussagen vor.

Donald Trump ist dafür bekannt, selbst aus seinen Unzulänglichkeiten und Skandalen noch Profit zu schlagen. So auch aus seinem „Mugshot“, also dem Foto, dass in Vorbereitung eines Wahlbetrug-Prozesses gegen ihn in einer Polizeistation von ihm gemacht wurde. Dieses Bild ließ er auf Kaffeetassen drucken (ein Wortwitz, denn „mug“ bedeutet eben auch „Tasse“) und bewarb sie in einer E-Mail an seine Unterstützer.

Der „Mugshot“ von Donald Trump.
Der „Mugshot“ von Donald Trump. © picture alliance / Fulton County Sheriff's Office v | Fulton County Sheriff'S Office

In eben jener Mail beklagte Trump auch angebliche Folter, die ihm im Fulton County Gefängnis, wo er sich gestellt hatte, widerfahren seien: „Ich möchte, dass ihr euch daran erinnert, was sie mir angetan haben. Sie haben mich im Gefängnis von Fulton County gefoltert und MEINEN MUGSHOT FOTOGRAFIERT.“

Trumps Foltervorwürfe: Er war nur rund 20 Minuten im Gefängnis

Eine eher unglaubwürdige Behauptung, denn der komplette Prozess, in dem Trump registriert, seine Fingerabdrücke genommen und das berühmt-berüchtigte Foto aufgenommen wurden, dauerte nur rund 20 Minuten. Viel Zeit, um den Ex-Präsidenten zu foltern, können die Beamtinnen und Beamten nicht gehabt haben.

Darum ist die Reaktion in den sozialen Medien eher hämisch als mitleidig. Auch, dass Trump sich wiederholt über John McCain, inzwischen verstorbener republikanischer Senator, lustig machte, hilft ihm nicht. Der 78-Jährige scherzte über körperliche Einschränkungen McCains. Diese waren Konsequenzen von Folter, die McCain in langjähriger Gefangenschaft während des Vietnamkriegs ertragen musste.

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Trump gefoltert? In den sozialen Medien erntet er Spott

Entsprechend ungehalten regierten einige Social-Media-User: „Gibt es Leute, die LEICHTGLÄUBIG genug sind, um diesen Unsinn zu glauben, dass Trump im FULTON COUNTY GEFÄNGNIS gefoltert wurde????“, fragt etwa der deutsch-amerikanische Schauspieler Eric Breaden auf der Plattform X. „In dieser Zeit gab es tatsächlich einen Vorfall im Zusammenhang mit Folter. Für ein paar Minuten wurde das Land nicht von Donald gefoltert“, spottet ein anderer Nutzer.

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Wie ernst Trump diese Folteranschuldigungen meinte, ist unklar. Das zugehörige Verfahren ist noch nicht gestartet, anders als der Schweigegeldprozess um die Affäre mit Pornodarstellerin Stormy Daniels. Hier ist Trump bereits in allen Punkten schuldig gesprochen, nur das Strafmaß wurde noch nicht verkündet. Wahrscheinlich ist aber eine Geldstrafe. Für Wahlbetrug drohen weit höhere Strafen.